STUTTGART (dpa-AFX) - Nach dem Ende der Fastnachtszeit legen die Metaller im Südwesten im Tarifstreit wieder eine Schippe drauf. In zahlreichen Städten gab es am Donnerstag Kundgebungen und Warnstreiks. Der Gewerkschaft IG Metall zufolge gingen bei einer Großveranstaltung in Mannheim rund 4000 Beschäftigte auf die Straße. Kommende Woche treffen sich die Tarifparteien in Baden-Württemberg dann wieder zu Gesprächen.
Warnstreiks waren unter anderem in der Region Stuttgart bei den Autozulieferern Bosch und Mahle angekündigt. Bei Mahle wandten sich Beschäftigte zugleich gegen Sparpläne des Unternehmens. Der Kolbenspezialist will nach Betriebsratsangaben Hunderte Stellen streichen. Im Rahmen des Tarifstreits der Metaller sollten am Donnerstag auch Kundgebungen in Freiburg und Lörrach stattfinden. "Die Arbeitgeber haben am Montag die Möglichkeit, uns Vorschläge zu unterbreiten, wie sie die Tarifrunde ohne weitere Eskalation lösen wollen", erklärte IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger in Mannheim. "Wenn aber am Montag kein greifbares Lösungskonzept vorliegt, zwingen sie uns förmlich dazu, dass wir das Scheitern der Verhandlungen feststellen und die Urabstimmung beantragen müssen." Eine Urabstimmung könnte zu einem unbefristeten Streik führen. Die Gewerkschaft fordert für die 3,7 Millionen Beschäftigten der Branche, davon knapp 800 000 im Südwesten, 5,5 Prozent mehr Geld, einen verbesserten Zugang zur Altersteilzeit sowie eine bezuschusste Weiterbildungsteilzeit. Die Arbeitgeber hielten zuletzt an ihrem bisherigen Angebot von 2,2 Prozent Gehaltsplus fest.