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ROUNDUP: Millionen am Fiskus vorbei - Allkauf-Brüder betreiten Tat

Veröffentlicht am 17.11.2011, 14:09
MÖNCHENGLADBACH (dpa-AFX) - Im Prozess um Steuerhinterziehung in Millionenhöhe haben vier frühere Eigentümer der Warenhauskette Allkauf ihre Beihilfe bestritten. 'Wir haben zu keinem Zeitpunkt mit der Absicht gehandelt, Steuern zu hinterziehen', sagte der älteste von den vier Brüdern am Donnerstag beim Prozessauftakt in Mönchengladbach. Ihnen wird vorgeworfen, 13 ehemaligen Führungskräften geholfen zu haben, zwei Millionen Euro Steuern aus Abfindungen hinterzogen zu haben. Die Ermittlungen kamen nach einem Scheidungsstreit eines Empfängers in Gang, als dessen Frau beim Zugewinn auf die Zahlung verwies.

Nach dem Milliardenverkauf der Warenhauskette 1998 an die METRO AG haben laut Anklage frühere Geschäftsführer und Prokuristen die Brüder gebeten, zusätzlich Abfindungen zu zahlen. Die Brüder richteten einen Finanzpool mit umgerechnet 5,1 Millionen Euro ein. Je nach Dauer, Position und Betriebszugehörigkeit hätten die Manager bis zu 470 000 Euro erhalten.

Um die Zahlungen zu verschleiern, hätten die Brüder das Geld als Darlehen gezahlt, das sie den Managern etwa drei Jahre später inklusive Zinsen mit Schenkungsverträgen erlassen hätten. Niemand sei von vorneherein davon ausgegangen, dass das Geld jemals zurückgezahlt werde, meinte die Staatsanwaltschaft.

In einigen Fällen sollen die 50 bis 62 Jahre alten Brüder das Geld direkt als Schenkungen zur Verfügung gestellt haben. Um die von fast allen gezahlte Schenkungssteuer niedrig zu halten, wurden die Summen gesplittet und Manager, Ehefrauen, Kinder und sogar Schwiegermutter und -söhne 'beschenkt'. Die Ermittlungen begannen nach der Scheidung eines Managers, als die Frau rund 390 000 Euro als Zugewinn geltend machen wollte und auch die anderen Kollegen ihres Mannes benannte.

Die Zahlungen seien eine Absicherung für 'verdiente Führungskräfte' gewesen, sagte der älteste Angeklagte. Die hätten nach dem Verkauf der Allkauf-Gruppe Sorgen gehabt, ihre Stellen zu verlieren. Die Brüder, die auch jetzt noch ein gemeinsames Unternehmen haben, berieten und zahlten mit dem Geld von ihren Privatkonten. 'Die Entscheidung erschien uns anständig und angemessen', sagte der 62-Jährige.

Der mitangeklagte Steuerberater habe die Zahlungen steuerlich als Schenkung und nicht als Einkommen gewertet. Den Kniff mit dem Darlehen haben sie demnach nur gemacht, damit beim neuen Eigentümer Metro keine 'Missverständnisse' entstünden. Die Verfahren gegen die Führungskräfte wegen Steuerhinterziehung sind laut Gericht weitgehend gegen Geldauflagen eingestellt. Den Brüdern drohen wegen Beihilfe Bewährungs- oder Geldstrafen./sil/DP/tw

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