LONDON (dpa-AFX) - Die Ratingagentur Moody's hat es ihren beiden Konkurrenten Standard & Poor's und Fitch gleichgetan und mehrere Euro-Länder herabgestuft: Wie die US-Agentur in der Nacht zum Dienstag mitteilte, wird die Kreditwürdigkeit von 6 der 17 Euro-Länder heruntergesetzt. Am deutlichsten wurde die viertgrößte Euro-Wirtschaft Spanien abgestuft, deren Rating um zwei Noten auf 'A1' sinkt. Um eine Stufe reduziert wurden das drittgrößte Euro-Land Italien sowie Portugal, die Slowakei, Slowenien und Malta.
Frankreich und Österreich behalten zwar ihr Top-Rating 'AAA', mit einem negativen Ausblick steigt jedoch die Gefahr einer Herabstufung. Das EU-Land Großbritannien, das nicht zur Eurozone gehört, erhält ebenfalls einen negativen Ausblick. Damit ist Moody's die erste der drei großen Ratingagenturen, die dem Vereinigten Königreich mit dem Entzug seiner Top-Note droht.
MOODY'S MODERATER ALS S&P
Im Vergleich zu S&P fällt die jüngste Aktion von Moody's etwas moderater aus: Die größte Ratingagentur hatte Mitte Januar gleich neun Euro-Länder herabgestuft und mit Frankreich und Österreich zwei Ländern ihr Top-Rating entzogen. Die kleinere Agentur Fitch wiederum hatte Ende Januar fünf Länder des Währungsraum herabgestuft. Im Unterschied zu S&P tasteten sowohl Fitch als auch nunmehr Moody's keine Top-Bewertung an. Das Moody's-Urteil fällt dennoch etwas schärfer als die Fitch-Bewertung aus: Nicht nur, dass Moody's ein Euro-Land mehr ins Visier nahm - zudem drohte die Agentur Frankreich und Österreich mit dem Entzug ihrer Spitzenbonität.
Moody's begründet seine Aktion im Wesentlichen mit der Unsicherheit über die angestoßenen Reformprozesse im Währungsraum, den schwachen Wachstumsaussichten in vielen Ländern und dem angeschlagenen Vertrauen der Investoren. Im Gegensatz zu S&P beließ Moody's aber den Ausblick für die höchstbewerteten Länder Finnland, Luxemburg und die Niederlande auf 'stabil'. Auch Deutschland muss mit einem stabilen Ausblick nicht um seine Top-Note bangen.
EFSF BEHÄLT TOP-NOTE - VERHALTENE MARKTREAKTION
Da keines der 'AAA'-Länder von Moody's herabgestuft wurde, behält auch der Rettungsfonds EFSF seine erstklassige Bewertung. Auch hier fiel das Urteil der Agentur S&P schärfer aus, die den Rettungsschirm wenige Tage nach ihrem Rundumschlag um eine Note auf 'AA+' gesenkt hatte. Auch den Ausblick für den EFSF beließ Moody's auf 'stabil'.
An den Finanzmärkten blieben die Reaktionen auf das Ratingagentur von Moody's am Dienstag verhalten. Der Euro gab in einer ersten Reaktion rund einen halben Cent nach, im Vormittagshandel erholte er sich aber wieder. Sichere Anlagen wie deutsche Staatsanleihen erhielten zunächst Zulauf, der sich aber zuletzt deutlich abschwächte. Auch die Aktienmärkte verdauten den erneuten Rating-Rundumschlag relativ schnell./bgf/jkr/tw
Frankreich und Österreich behalten zwar ihr Top-Rating 'AAA', mit einem negativen Ausblick steigt jedoch die Gefahr einer Herabstufung. Das EU-Land Großbritannien, das nicht zur Eurozone gehört, erhält ebenfalls einen negativen Ausblick. Damit ist Moody's die erste der drei großen Ratingagenturen, die dem Vereinigten Königreich mit dem Entzug seiner Top-Note droht.
MOODY'S MODERATER ALS S&P
Im Vergleich zu S&P fällt die jüngste Aktion von Moody's etwas moderater aus: Die größte Ratingagentur hatte Mitte Januar gleich neun Euro-Länder herabgestuft und mit Frankreich und Österreich zwei Ländern ihr Top-Rating entzogen. Die kleinere Agentur Fitch wiederum hatte Ende Januar fünf Länder des Währungsraum herabgestuft. Im Unterschied zu S&P tasteten sowohl Fitch als auch nunmehr Moody's keine Top-Bewertung an. Das Moody's-Urteil fällt dennoch etwas schärfer als die Fitch-Bewertung aus: Nicht nur, dass Moody's ein Euro-Land mehr ins Visier nahm - zudem drohte die Agentur Frankreich und Österreich mit dem Entzug ihrer Spitzenbonität.
Moody's begründet seine Aktion im Wesentlichen mit der Unsicherheit über die angestoßenen Reformprozesse im Währungsraum, den schwachen Wachstumsaussichten in vielen Ländern und dem angeschlagenen Vertrauen der Investoren. Im Gegensatz zu S&P beließ Moody's aber den Ausblick für die höchstbewerteten Länder Finnland, Luxemburg und die Niederlande auf 'stabil'. Auch Deutschland muss mit einem stabilen Ausblick nicht um seine Top-Note bangen.
EFSF BEHÄLT TOP-NOTE - VERHALTENE MARKTREAKTION
Da keines der 'AAA'-Länder von Moody's herabgestuft wurde, behält auch der Rettungsfonds EFSF seine erstklassige Bewertung. Auch hier fiel das Urteil der Agentur S&P schärfer aus, die den Rettungsschirm wenige Tage nach ihrem Rundumschlag um eine Note auf 'AA+' gesenkt hatte. Auch den Ausblick für den EFSF beließ Moody's auf 'stabil'.
An den Finanzmärkten blieben die Reaktionen auf das Ratingagentur von Moody's am Dienstag verhalten. Der Euro gab in einer ersten Reaktion rund einen halben Cent nach, im Vormittagshandel erholte er sich aber wieder. Sichere Anlagen wie deutsche Staatsanleihen erhielten zunächst Zulauf, der sich aber zuletzt deutlich abschwächte. Auch die Aktienmärkte verdauten den erneuten Rating-Rundumschlag relativ schnell./bgf/jkr/tw