😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP/ Nach Manipulationen: Libor-System wird auf neue Beine gestellt

Veröffentlicht am 28.09.2012, 14:32
LONDON (dpa-AFX) - Nach Manipulationen bei der Festsetzung des im internationalen Finanzverkehr wichtigen Libor-Zinssatzes, soll das System auf komplett neue Beine gestellt werden. Das kündigte Martin Wheatley von der staatlichen britischen Bankenaufsicht FSA am Freitag in London an. Wheatley hatte im Auftrag des britischen Finanzministeriums eine Untersuchung des Systems angestellt und am Freitag seinen Abschlussbericht vorgelegt.

Die Überwachung der Zinsermittlung werde der British Banking Association (BBA) und damit der Selbstkontrolle der Bankenbranche entzogen, heißt es in dem Bericht Wheatleys. Künftig soll ein unabhängiges Gremium darüber wachen. Die Banken hatten nach langen Verhandlungen bereits Mitte der Woche auf ihr Privileg verzichtet. Darüber hinaus sollen Verstöße gegen die Liborregeln künftig strafrechtlich verfolgt werden können. Ferner sollen mehr Banken als bisher an dem Ermittlungsverfahren beteiligt werden, um Manipulationen zu erschweren.

'Die Öffentlichkeit hat das Vertrauen in die Banken, in die Finanzen, in das ganze System verloren', sagte Wheatley. 'Wir müssen es jetzt wieder herstellen.' Überlegungen, wonach der Libor-Satz als Referenzzins völlig abgeschafft und durch ein neues System ersetzt werden könnte, wurden jedoch verworfen. Der Chef der britischen Zentralbank, Sir Mervyn King, forderte die Umsetzung der Vorschläge 'so schnell wie möglich.'

Händlern der britischen Großbank Barclays waren Manipulationen am Liborsatz nachgewiesen worden. Vorstandschef Bob Diamond musste deswegen seinen Hut nehmen. Die Bank musste 290 Millionen Pfund an die Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien sowie an das Justizministerium in Washington zahlen. Auch die britische Royal Bank of Scotland verhandelt mit den Aufsichtsbehörden über einen Vergleich in der Sache. Gegenstand der Untersuchungen sind ferner mehrere weitere international tätige Großbanken, darunter auch die Deutsche Bank.

Der Libor-Zinssatz gibt an, zu welchen Konditionen sich Banken gegenseitig Geld leihen. Als Referenzzins hat er aber auch enorme Bedeutung für die Finanzmärkte. Transaktionen im Wert von 300 Billionen US-Dollar (rund 232 Billionen Euro) hängen nach Schätzungen vom Liborzins ab.

Der aktuelle Satz wird täglich am Finanzplatz London ermittelt, in dem bis zu 16 Banken ihr geschätzten Sätze an eine Zentrale geben. Der Mittelwert - bereinigt um die jeweiligen Extreme - gibt den Libor an. Den Vorschlägen zufolge sollen künftig statt Schätzungen die tatsächlichen Sätze herangezogen werden./dm/DP/stb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.