NEW YORK (dpa-AFX) - Beim Kampf um AstraZeneca (ISE:AZN) (FSE:ZEG) hat Pfizer (FSE:PFE) NYS:PFE noch einmal nachgelegt und sein Gebot erhöht. Damit liegen jetzt 69,4 Milliarden Pfund (117 Mrd Dollar oder 85,4 Mrd Euro) auf dem Tisch. Den Baranteil haben die Amerikaner von 33 auf 45 Prozent erhöht, wie sie am Sonntagabend mitteilten. Für eine AstraZeneca-Aktie bietet Pfizer jetzt insgesamt 55 Pfund. Nach Informationen der "Financial Times" wird die Führungsspitze des britischen Pharmakonzerns wahrscheinlich auch die neue Offerte ablehnen.
Damit wäre der Vorstoß von Pfizer dann wohl gescheitert. Die Amerikaner wollen nämlich keinen feindlichen Übernahme-Versuch starten, hieß es. Man setze auf ein Einlenken der AstraZeneca-Spitze. Der britische Konzern hatte den Rivalen Pfizer aber bereits zwei Mal abblitzen lassen. Zuletzt hatte Pfizer Anfang Mai 63 Milliarden und davor im Januar 59 Milliarden Pfund angeboten. Eine offizielle Stellungnahme von AstraZeneca zu der erhöhten Offerte liegt noch nicht vor.
Dem "FT"-Bericht zufolge läuft es auf eine Ablehnung hinaus. Die Gespräche im AstraZeneca-Verwaltungsrat hätten bis tief in die Nacht gedauert, hieß es dort. Eine Mitteilung werde für Montag vor Börseneröffnung um 9 Uhr erwartet. Wegen der komplexen Gemengelage könnte sich das aber auch noch verzögern.
Pfizer steht wegen des ablaufenden Patentschutzes für die Kassenschlager Lipitor und Viagra vor schweren Zeiten. Mit AstraZeneca würde Pfizer eine Serie von Großakquisitionen fortsetzen. Der britische Konzern kämpft ebenfalls mit einer Serie von Patentabläufe. Der Umsatz ging deshalb zuletzt zurück - und soll auch erst wieder in ein paar Jahren steigern.
Für die Investoren wäre daher das Pfizer-Gebot auch eine günstige Gelegenheit für den Ausstieg. Der Kurs der AstraZeneca-Aktie zog nach Bekanntwerden der ersten Gespräche von Anfang des Jahres Mitte April um fast 30 Prozent an - mit 48,23 Pfund kostete sie am Freitag allerdings deutlich weniger als Pfizer zuletzt geboten hatte.br