😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Ratingagentur schockt Frankreich mit versehentlicher Abstufung

Veröffentlicht am 11.11.2011, 11:20
Aktualisiert 11.11.2011, 11:24
PARIS/FRANKFURT (dpa-AFX) - Mitten in der Euro-Schuldenkrise hat die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) Frankreich versehentlich die Top-Bonität aberkannt - und damit das zweitgrößte Euro-Land geschockt. Finanzminister François Baroin forderte in einer am späten Donnerstagabend in Paris verbreiteten Erklärung die Aufsichtsbehörde für die europäischen Finanzmärkte zu einer Untersuchung auf.

Die Agentur selbst klärte den Fehler erst Stunden nach dem Vorfall auf: Eine entsprechende E-Mail sei an einige Abonnenten der S&P-Internetseite versendet worden. Standard & Poor's sprach von einem 'technischen Fehler'. Man wolle die genaue Fehlerquelle untersuchen.

Die Panne hätte zu kaum einem ungünstigeren Zeitpunkt passieren können: Bereits vorher waren die Risikoaufschläge französischer Staatsanleihen zu den als extrem sicher geltenden deutschen Staatsanleihen auf Rekordhöhe gestiegen - mittlerweile liegen sie bei knapp 1,6 Prozent. In diesem hochnervösen Umfeld verschickte die Agentur dann am Abend ihre E-Mail.

Am Freitag beruhigte sich die Lage am französischem Anleihemarkt nur leicht. Am Donnerstag hatte die Rendite für zehnjährige französische Staatstitel einen Sprung um rund 0,3 Prozentpunkte hingelegt, der laut Händlern zumindest teilweise auf den Patzer von S&P zurückging. Die Rendite des französischen Zehn-Jahres-Papiers lag am Freitagvormittag bei 3,4 Prozent und damit nur leicht unter dem Höchststand vom Donnerstag.

Derweil hat sich die Lage für italienische und griechische Staatsanleihen zum Wochenausklang entspannt. Nachdem die Risikoaufschläge für italienische Staatstitel bereits am Donnerstag merklich gesunken waren, gingen sie auch am Freitag spürbar zurück. Deutlich geringere Risikoaufschläge muss Griechenland zahlen, nachdem dort der Weg für eine Übergangsregierung frei wurde.

In Italien sank die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Anleihe im Vormittagshandel um gut einen Viertel Prozentpunkte auf rund 6,6 Prozent. Am Mittwoch war die Rendite deutlich über sieben Prozent gesprungen. In der Nähe dieses Renditeniveaus, das unter Experten über längere Zeit als nicht tragfähig gilt, hatten die Euro-Länder Griechenland, Irland und Portugal mit Finanzhilfen gerettet werden müssen.

Der frühere Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), Jacques Attali, hatte Paris in einem Gespräch mit dem französischen Wirtschaftsblatt 'La Tribune' (Donnerstag) bereits ein schlechtes Zeugnis ausgestellt: 'Machen wir uns nichts vor: auf den Finanzmärkten haben die (französischen) Schulden schon kein AAA mehr.' Frankreichs Regierung hatte in den vergangenen drei Monaten zweimal ihre Wachstumsprognosen reduziert und drastische Sparpläne ausgearbeitet, um dennoch ihre ehrgeizigen Ziele bei der Reduzierung des Budgetdefizits zu erreichen. Nach Bekanntgabe eines Nullwachstums im zweiten Quartal dieses Jahres hatten Spekulationen über eine möglicherweise bevorstehende Herabstufung der Top-Bonität Frankreichs an den Börsen für Aufruhr gesorgt./rek/bgf/kf/DP/bgf

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.