ZÜRICH (dpa-AFX) - Anhaltende Probleme im Schaden- und Unfallgeschäft haben dem schweizerischen Versicherer Zurich (FSE:ZFIN) (VTX:ZURN) im abgelaufenen Jahr einen Gewinnrückgang eingebrockt. Wegen eines kräftigen Einbruchs im Schlussquartal blieb der Überschuss für das Gesamtjahr mit 3,9 Milliarden US-Dollar (3,45 Mrd Euro) rund drei Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück, wie der Konzern am Donnerstag in Zürich mitteilte. Mit dem Ergebnis könne der Versicherer nicht zufrieden sein, sagte Zurich-Chef Martin Senn.
Die Aktionäre dürfen auf eine stabile Dividende von 17 Schweizer Franken je Aktie hoffen. An der Börse wurden die Ergebnisse jedoch mit Enttäuschung aufgenommen. Die Zurich-Aktie verlor am Morgen in Zürich zeitweise fast 5 Prozent und lag zuletzt noch mit 2,65 Prozent im Minus bei 304,60 Franken.
Unter dem Strich übertraf der Konzern mit seinem Gewinn die Erwartungen der Analysten. Diese hatten eine Sonderbelastung aus dem Verkauf des russischen Endkundengeschäfts von rund 300 Millionen Dollar und eine ungewöhnlich hohe Steuerlast bereits eingerechnet.
Das laufende Geschäft warf allerdings merklich weniger ab als erwartet. Der operative Gewinn (BOP) sank um ein Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar, während Experten einen Anstieg auf mehr als 5 Milliarden Dollar erwartet hatten. Jedoch musste die Schaden- und Unfallversicherung im vierten Quartal einen Gewinneinbruch um 30 Prozent hinnehmen, was das Jahresergebnis nach unten zog.
Auf Jahressicht hielt der Konzern die Betriebsgewinne in der Schaden- und Unfallversicherung wie auch in der Lebensversicherung damit stabil. Im Schadengeschäft kamen dem Unternehmen vergleichsweise geringe Katastrophenschäden zugute. Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich von 98,0 auf 97,3 Prozent.
Deutlich besser lief es bei der Kapitalanlage. Die angelegten Gelder warfen bei Zurich netto 9,2 Milliarden Dollar ab, fast ein Viertel mehr als im Vorjahr. Die Rendite wuchs im Jahresvergleich von 3,5 auf 4,5 Prozent. Den im Branchenvergleich hohen Wert verdankte Zurich allerdings vor allem gestiegenen Gewinnen aus dem Verkauf von hoch im Kurs stehenden Wertpapieren.
Zurich-Chef Senn stellte weitere Schritte in Aussicht, um das Kerngeschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Trotz Erfolgen im vergangenen Jahr seien weitere Verbesserungen in dem gesamten Geschäftsbereich notwendig.