RUEIL-MALMAISON (dpa-AFX) - Beim französischen Elektronikkonzern Schneider Electric (PARIS:PSU) folgt Sparprogramm auf Sparprogramm: Mit weiteren Kostensenkungen und Aktienrückkäufen will das Unternehmen seine Aktionäre bei der Stange halten. In den kommenden zwei Jahren will Schneider für bis zu 1,5 Milliarden Euro Aktien zurückkaufen, wie das im EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) notierte Unternehmen am Donnerstag bei Paris mitteilte. Im etwas etwas holprigen vergangenen Jahr hatten vor allem Zukäufe und ein starkes Wachstum in Nordamerika für die Akzente gesorgt.
Die Geschäfte waren aber nicht so lukrativ wie im Jahr zuvor. Zwar stieg der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) um gut 3 Prozent auf 3,46 Milliarden Euro. Doch weil der Umsatz dank des Zukaufs des Technologieunternehmens Invensys doppelt so schnell auf 24,94 Milliarden wuchs, sank die Rendite des Konzerns, der in einigen Bereichen mit Siemens (ETR:SIE) konkurriert.
Das Management um Vorstandschef Jean-Pascal Tricoire will dagegenhalten. Nach dem gerade ausgelaufenen Sparpaket startet Schneider das nächste, auf fünf Jahre angelegte Programm. Bis 2017 sollen bis zu 1,5 Milliarden Euro gespart werden. Schon für dieses Jahr stellten die Franzosen eine wieder leicht anziehende Profitabilität in Aussicht. Mittelfristig soll das Unternehmen aus eigener Kraft zwischen 3 und 6 Prozent wachsen. Zudem sollen Konzernteile abgestoßen werden, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Das könne Abschreibungsbedarf auslösen, warnte Schneider - mehrere hundert Millionen Euro könnten so zusammenkommen.
Den Nettogewinn steigerte das Unternehmen 2014 um 2,8 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro - und damit etwas mehr als von Analysten geschätzt. Dabei schlugen Integrationskosten und Währungseffekte negativ zu Buche, geringere Zinsausgaben und eine deutlich gesunkene Steuerquote kamen dem Konzern zugute. Nach anfänglicher Enttäuschung am Markt berappelte sich die Aktie bis zum Mittag und lag in Paris rund ein Prozent im Plus.
Helfen soll nun weiteres Wachstum in Nordamerika, dort legte der Konzern 2014 schon rund 8 Prozent zu. In Westeuropa schwächelte das Geschäft dagegen, soll sich aber nun zumindest stabilisieren. Hier leidet Schneider unter der niedrigen Nachfrage von deutschen Energieversorgern. Wurde das Unternehmen 2014 noch von Wechselkurseffekten gebremst, rechnet das Management um Vorstandschef Jean-Pascal Tricoire nun mit einem deutlich positiven Einfluss durch den schwächeren Euro.
Schneider Electric bietet Automatisierungs- und Steuerungstechnik für Energie, Infrastruktur und Gebäude an. Dazu zählen beispielsweise Netzwerktechnik, Trafos oder Schalter und Steckdosen.