LUXEMBURG/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Schuldenkrise lähmt die Wirtschaft der Euroländer: Erstmals seit zweieinhalb Jahren ist die Wirtschaftsleistung in den 17 Euro-Ländern zum Jahresende 2011 wieder gesunken. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch in einer ersten Schätzung in Luxemburg mitteilte. Ein Minus hatte es zuletzt im Frühjahr 2009 gegeben, damals waren es 0,2 Prozent.
Volkswirte erwarten einen weiteren Rückgang der wirtschaftlichen Leistung in den kommenden Monaten. Während einige Ökonomen den Absturz des Euroraums in die Rezession fürchten, sind andere optimistischer. Die Commerzbank rechnet mit einem leichten Rückgang im ersten Vierteljahr und schreibt: 'Damit dürfte dann das Schlimmste vorüber sein.' Die Unsicherheit wegen der Schuldenkrise habe nachgelassen, in den USA und China gehe es der Konjunktur besser, was der exportorientierten deutschen Industrie einen Schub geben dürfte.
Insgesamt war das Jahr 2011 aber ein gutes Jahr für die Wirtschaft im Euroraum, die um 1,5 Prozent zulegte. Dazu trug der starke Jahresstart mit einem Plus von 0,8 Prozent bei, auch danach verzeichneten die Statistiker noch moderate Zuwächse von 0,2 und 0,1 Prozent. Erst zum Jahresende kippte der Trend. 2010 war das Plus mit 1,9 Prozent noch höher ausgefallen.
Besonders stark im Abwärtssog befand sich zum Jahresende 2011 das hoch verschuldete Portugal, dessen Wirtschaft mit minus 1,3 Prozent so stark schrumpfte wie in keinem anderen Euroland. Allerdings lagen den Statistikern aus dem in der Rezession steckenden Griechenland keine Zahlen vor. Portugal erhält bereits ein internationales Hilfspaket von 78 Milliarden Euro, um vor der Pleite gerettet zu werden. Der von den Geldgebern erzwungene harte Sparkurs und schwierige Finanzierungsbedingungen belasten das Land. Schlechte Zahlen lieferte im vierten Quartal auch Italien mit minus 0,7 Prozent.
Deutschland - die Konjunkturlokomotive Europas - legte zum Jahresende mit einem Rückgang von 0,2 Prozent ebenfalls eine Pause ein. Nur das überraschende Plus in Frankreich bremste den Abwärtstrend im Euro-Raum. Frankreich verbuchte ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent.
Im Jahresvergleich zeigt sich noch ein deutlicher Zuwachs. Gegenüber dem Vorjahresquartal wuchs die Wirtschaft im Euroraum im vierten Quartal um 0,7 Prozent - in den 27 EU-Ländern um 0,9 Prozent.
Auch in den 27 EU-Ländern sank das BIP zum Jahresende um 0,3 Prozent. Für das Gesamtjahr 2011 meldet die Statistik einen Zuwachs von 1,6 Prozent in der EU./mt/DP/jsl
--- Von Marion Trimborn, dpa ---
Volkswirte erwarten einen weiteren Rückgang der wirtschaftlichen Leistung in den kommenden Monaten. Während einige Ökonomen den Absturz des Euroraums in die Rezession fürchten, sind andere optimistischer. Die Commerzbank rechnet mit einem leichten Rückgang im ersten Vierteljahr und schreibt: 'Damit dürfte dann das Schlimmste vorüber sein.' Die Unsicherheit wegen der Schuldenkrise habe nachgelassen, in den USA und China gehe es der Konjunktur besser, was der exportorientierten deutschen Industrie einen Schub geben dürfte.
Insgesamt war das Jahr 2011 aber ein gutes Jahr für die Wirtschaft im Euroraum, die um 1,5 Prozent zulegte. Dazu trug der starke Jahresstart mit einem Plus von 0,8 Prozent bei, auch danach verzeichneten die Statistiker noch moderate Zuwächse von 0,2 und 0,1 Prozent. Erst zum Jahresende kippte der Trend. 2010 war das Plus mit 1,9 Prozent noch höher ausgefallen.
Besonders stark im Abwärtssog befand sich zum Jahresende 2011 das hoch verschuldete Portugal, dessen Wirtschaft mit minus 1,3 Prozent so stark schrumpfte wie in keinem anderen Euroland. Allerdings lagen den Statistikern aus dem in der Rezession steckenden Griechenland keine Zahlen vor. Portugal erhält bereits ein internationales Hilfspaket von 78 Milliarden Euro, um vor der Pleite gerettet zu werden. Der von den Geldgebern erzwungene harte Sparkurs und schwierige Finanzierungsbedingungen belasten das Land. Schlechte Zahlen lieferte im vierten Quartal auch Italien mit minus 0,7 Prozent.
Deutschland - die Konjunkturlokomotive Europas - legte zum Jahresende mit einem Rückgang von 0,2 Prozent ebenfalls eine Pause ein. Nur das überraschende Plus in Frankreich bremste den Abwärtstrend im Euro-Raum. Frankreich verbuchte ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent.
Im Jahresvergleich zeigt sich noch ein deutlicher Zuwachs. Gegenüber dem Vorjahresquartal wuchs die Wirtschaft im Euroraum im vierten Quartal um 0,7 Prozent - in den 27 EU-Ländern um 0,9 Prozent.
Auch in den 27 EU-Ländern sank das BIP zum Jahresende um 0,3 Prozent. Für das Gesamtjahr 2011 meldet die Statistik einen Zuwachs von 1,6 Prozent in der EU./mt/DP/jsl
--- Von Marion Trimborn, dpa ---