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ROUNDUP: Schweizerische Nationalbank hebt Mindestkurs zum Euro auf

Veröffentlicht am 15.01.2015, 13:13
© Reuters. ROUNDUP: Schweizerische Nationalbank hebt Mindestkurs zum Euro auf
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ZÜRICH/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Schweizer Wirtschaft verliert ihren Schutzschirm und die Finanzmärkte spielen verrückt: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren vor mehr als drei Jahren festgelegten Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro überraschend aufgehoben. Ziel des Mindestkurses war es, eine zu starke Aufwertung des Franken zu verhindern, um Schweizer Exporte nicht zu gefährden.

Die Finanzmärkte wurden komplett auf dem falschen Fuß erwischt. In der Schweiz brach der Aktienmarkt ein, der Franken wertete zu Euro und Dollar massiv auf. Analysten fanden drastische Worte, sie sprachen von einem "Schocker", gar von einer "Kapitulation" der Notenbank. Auch die anderen europäischen Aktienmärkte inklusive des deutschen Leitindex Dax (DAX) gerieten in Turbulenzen, fingen sich letztlich aber wieder.

Die SNB begründete ihren Schritt mit der Abschwächung des Euro gegenüber dem US-Dollar. Gleichzeitig habe der Franken zum Dollar abgewertet. Deswegen sei man zu dem Schluss gekommen, dass die Durchsetzung und Aufrechterhaltung des Euro-Franken-Mindestkurses "nicht mehr gerechtfertigt sei", schreibt die SNB.

Die Unterschiede in der geldpolitischen Ausrichtung der bedeutenden Währungsräume hätten sich in letzter Zeit markant verstärkt und dürften sich noch weiter verstärken, hieß es. Damit dürfte die SNB zum einen auf den Euroraum anspielen: Die EZB könnte am 22. Januar mit breit angelegten Anleihekäufen eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik beschließen. Dagegen steuert die US-Notenbank Fed auf die erste Leitzinsanhebung nach der Finanzkrise zu.

'VOLLKOMMEN ÜBERRASCHEND'

"Die Entscheidung ist für die Finanzmärkte vollkommen überraschend gekommen", sagte Ulrich Wortberg, Devisenexperte bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Man habe allerdings zuletzt in der Notenbankbilanz gesehen, dass die SNB immer mehr an Anleihen aus der Eurozone kaufen musste.

"Durch die Entscheidung gefährdet die Notenbank jedoch ihre Glaubwürdigkeit, da sie sich immer zu dem Mindestkurs bekannt hatte", sagte Wortberg. Das Versprechen der SNB war stark: Stets versicherte sie, den Mindestkurs unter allen Umständen zu verteidigen und dazu unbegrenzt Euro anzukaufen. In der Zukunft würden die Märkte der SNB einen neuen Mindestkurs nicht abnehmen, sagte Experte Wortberg.

Zugleich senkte die Notenbank ihre Leitzinsen. Mit der Zinssenkung wolle die SNB die Aufwertung des Franken eingrenzen, die durch die Aufgabe des Wechselkursziels ausgelöst werde, sagte Wortberg. Der Zins für Bankeinlagen bei der SNB fällt um 0,5 Prozentpunkte auf minus 0,75 Prozent. Das Zielband für den Dreimonats-Libor werde weiter in den negativen Bereich verschoben. Es liegt jetzt bei minus 1,25 Prozent bis minus 0,25 Prozent (bisher minus 0,75 Prozent bis 0,25 Prozent).

EURO GERÄT STARK UNTER DRUCK

Die Notenbank will aber auch künftig am Devisenmarkt intervenieren, allerdings nur bei Bedarf. Nach der Kehrtwende geriet der Euro sofort stark unter Druck und sank unter die Parität zum Franken. Zeitweise fiel er auf das Rekordtief von 0,8517 Franken. Zuletzt erholte sich der Euro etwas und wurde mit 1,0430 Franken gehandelt. Laut Wortberg könnte der Euro sich bei Parität einpendeln.

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