BREMEN (dpa-AFX) - Geringere Milchpreise und das Russlandembargo belasten den deutschen Milchmarkt. Deutschlands größte Molkerei DMK Deutsches Milchkontor erzielte 2014 nach vorläufigen Zahlen mit 42 Millionen Euro denn auch weniger Gewinn als ein Jahr zuvor. Damals verbuchte das Unternehmen dank starker Exporte und hoher Milchpreise einen Konzernjahresüberschuss von 51,7 Millionen Euro. Der Umsatz lag unverändert bei etwa 5,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Nach Angaben von Unternehmenschef Josef Schwaiger verzichtete das DMK auf einen möglichen höheren Gewinn, um Einbußen der Bauern bei der Auszahlung im vierten Quartal abzufedern. Im Jahresdurchschnitt erhielten die Landwirte 36,86 Cent je Kilogramm Milch, 2013 waren es noch 37,40 Cent. Das Russlandembargo hat sich nach Schwaigers Angaben besonders auf den Käsemarkt ausgewirkt. DMK habe darauf regiert und Rohmilch in andere Segmente umgelenkt.
Das Unternehmen habe in den vergangenen drei Jahren mehr als 500 Millionen Euro in seine heimischen Standorte investiert. So entsteht in Zeven ein neues Milchpulverwerk. DMK verarbeitet an 17 Molkereistandorten 6,7 Milliarden Kilogramm Milch. An weiteren 8 Standorten werden Babynahrung, Speiseeis und Gesundheitsprodukte hergestellt.
Das Ende der Milchquote ab 1. April wird nach Einschätzung des DMK wenig verändern. Das Unternehmen rechne wie bisher mit bis zu vier Prozent mehr Milch im Jahr. Das DMK garantiere seinen Landwirten weiterhin die Abnahme der angelieferten Milchmengen.
DMK ist 2011 aus der Fusion der Genossenschaften Nordmilch in Bremen und Humana Milchunion im nordrhein-westfälischen Everswinkel entstanden. Mehr als 9000 Landwirte sind Mitglieder des DMK.