😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Spannung zwischen Argentinien und Spanien vor YPF-Verstaatlichung

Veröffentlicht am 17.04.2012, 16:21
BUENOS AIRES/MADRID (dpa-AFX) - Die angekündigte Verstaatlichung der argentinischen Repsol-Tochter YPF hat die Beziehungen zwischen Buenos Aires und Madrid extrem gespannt. Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner hatte die Enteignung des größten Erdöl- Unternehmens des Landes mit fehlenden Investitionen des spanischen Mehrheitseigners begründet. Ein entsprechender Gesetzentwurf zur Verstaatlichung wurde dem Kongress vorgelegt und soll in einer Woche verabschiedet werden. Die Regierung hat die Mehrheit in beiden Parlamentskammern.

Der spanische Industrieminister José Manuel Soria bezeichnete das argentinische Vorgehen am Dienstag als 'eine eindeutig feindselige Geste'. Spanien werde in den nächsten Tagen Gegenmaßnahmen auf diplomatischer Ebene sowie im Handels-, Industrie- und Energie-Bereich ergreifen. Außenminister José Manuel García Margallo hatte bereits am Vorabend harte Gegenmaßnahmen angekündigt.

Die Gesetzesvorlage sieht die Verstaatlichung von 51 Prozent der Aktien von YPF vor. Der spanische Erdöl-Konzern Repsol als bisheriger Mehrheitseigner würde so die Kontrolle über YPF verlieren. Entgegen ersten Berichten wird die argentinische Unternehmerfamilie Eskenazi ihren Anteil von 25,5 Prozent behalten dürfen. Auch die restlichen Aktien, die sich mehrheitlich in Händen von US-Investmentfonds befinden, sollen nicht enteignet werden.

Repsol-Präsident Antonio Brufau bezifferte am Dienstag vor der Presse in Madrid den Wert des Anteils des spanischen Konzerns an YPF auf 10,5 Milliarden Dollar. Repsol werde ein internationales Schiedsgericht anrufen. Brufau nannte eine Verstaatlichung von YPF 'total unrechtmäßig und ungerechtfertigt'. Er beschuldigte die Regierung in Buenos Aires, sie habe gegen Repsol eine aggressive Kampagne mit dem Ziel geführt, die Repsol-Anteile an YPF zum Spottpreis zu kaufen.

Der Preis der Repsol-Aktien wird ein zentraler Punkt des Konflikts darstellen, wenn die Enteignung durchgeführt wird. Der Marktwert von YPF war an der New Yorker Börse am Montag auf 7,7 Milliarden Dollar gefallen, nach Angaben der Zeitung 'Clarín'. Im Januar sei er noch doppelt so hoch gewesen.

Die argentinische Regierung bezichtigt Repsol, die hohen Gewinne in Argentinien als Dividende verteilt zu haben, mit nur geringen Investitionen im Land. YPF ist die wichtigste Einkommensquelle für den spanischen Konzern.

Derweil begann Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy eine Lateinamerika-Reise, um in dem Konflikt für Unterstützung zu werben. Rajoy will im mexikanischen Badeort Puerto Vallarta vor dem Weltwirtschaftsforum für Lateinamerika die wirtschaftlichen Interessen Spaniens auf dem Subkontinent verteidigen.

Auf dem Programm stehen auch Treffen mit den Präsidenten Mexikos, Felipe Calderón, und Guatemalas, Otto Pérez Molina. Calderón hatte die argentinische Präsidentin am Montag aufgerufen, ihre 'wenig verantwortungsvolle' Entscheidung zur Enteignung der Repsol-Tochter rückgängig zu machen. Mexikos staatlicher Erdölkonzern Pemex hält einen Minderheitsanteil von 9,4 Prozent an Repsol./pe/jg/DP/jha

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.