ESSEN (dpa-AFX) - Der Weg für den Verkauf der Edelstahlsparte Inoxum des Stahl- und Industriekonzerns ThyssenKrupp an den finnischen Konkurrenten Outokumpu ist frei. Am frühen Dienstagmorgen hätten die Arbeitnehmervertreter grünes Licht gegeben, teilte das Unternehmen mit. Vereinbart wurde ein grundsätzlicher Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2015. Am Nachmittag will der Aufsichtsrat des Konzerns über den Verkauf entscheiden. Mit der ausgehandelten Zustimmung der Arbeitnehmer gilt dies aber nur noch als Formsache.
Die Arbeitnehmerseite, in einem Stahlunternehmen tradionell mit besonderen Mitspracherechten ausgestattet, hatte zuvor hart um Stellen- und Standortgarantien gerungen. Am Montag hatten 1.000 Beschäftigte in Essen demonstriert. Die Vereinbarung sieht nun vor, dass die Produktion im Edelstahlwerk Krefeld schrittweise bis Ende 2013 eingestellt wird. Das Werk in Bochum wird mindestens bis Ende 2016 fortgeführt. An der Börse kam die Einigung gut an. Die ThyssenKrupp-Aktie legte in der ersten Handelsstunde am Dienstag gut zwei Prozent zu und setzten sich damit an die Dax-Spitze.
GESAMTWERT AUF 2,7 MILLIARDEN TAXIERT
Der Gesamtpreis für Inoxum liegt den Angaben zufolge bei rund 2,7 Milliarden Euro - Experten hatten lediglich bis zu 2,3 Milliarden Euro erwartet. Der Preis setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: So wird ThyssenKrupp einen Minderheitsanteil von 29,9 Prozent an Outokumpu bekommen. Zudem sollen die Finnen eine 'signifikante Barzahlung' leisten, um Finanzschulden von Inoxum bei ThyssenKrupp abzulösen. Zudem wollen sie weitere Schulden von Inoxum aus externen Finanzverbindlichkeiten und Pensionsverpflichtungen übernehmen.
Die nächste große Hürde für das Geschäft ist die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden. Der Edelstahlmarkt in Europa gilt trotz der von den Unternehmen beklagten Überkapazitäten als klein. Mit der Übernahme von Inoxum durch Outokumpu entstünde ein neuer Weltmarktführer mit rund 18.000 Mitarbeitern und mehr als zehn Milliarden Euro Umsatz.
DICKSTER BROCKEN BEIM KONZERNUMBAU
Die Trennung von der Edelstahlsparte ist der dickste Brocken beim angekündigten Konzernumbau von ThyssenKrupp. Vorstandschef Heinrich Hiesinger will dadurch im hochverschuldeten Unternehmen Spielräume für den Ausbau der Technologiesparte mit dem Anlagen- und Aufzugbau schaffen. Im vergangenen Mai hatte der Manager angekündigt, sich von Geschäftsteilen mit rund einem Viertel des Gesamtumsatzes trennen zu wollen. Die Inoxum-Gruppe erwirtschaftete im zurückliegenden Geschäftsjahr 2010/2011 (30.9.) einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro./enl/stb/wiz
Die Arbeitnehmerseite, in einem Stahlunternehmen tradionell mit besonderen Mitspracherechten ausgestattet, hatte zuvor hart um Stellen- und Standortgarantien gerungen. Am Montag hatten 1.000 Beschäftigte in Essen demonstriert. Die Vereinbarung sieht nun vor, dass die Produktion im Edelstahlwerk Krefeld schrittweise bis Ende 2013 eingestellt wird. Das Werk in Bochum wird mindestens bis Ende 2016 fortgeführt. An der Börse kam die Einigung gut an. Die ThyssenKrupp-Aktie legte in der ersten Handelsstunde am Dienstag gut zwei Prozent zu und setzten sich damit an die Dax-Spitze.
GESAMTWERT AUF 2,7 MILLIARDEN TAXIERT
Der Gesamtpreis für Inoxum liegt den Angaben zufolge bei rund 2,7 Milliarden Euro - Experten hatten lediglich bis zu 2,3 Milliarden Euro erwartet. Der Preis setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: So wird ThyssenKrupp einen Minderheitsanteil von 29,9 Prozent an Outokumpu bekommen. Zudem sollen die Finnen eine 'signifikante Barzahlung' leisten, um Finanzschulden von Inoxum bei ThyssenKrupp abzulösen. Zudem wollen sie weitere Schulden von Inoxum aus externen Finanzverbindlichkeiten und Pensionsverpflichtungen übernehmen.
Die nächste große Hürde für das Geschäft ist die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden. Der Edelstahlmarkt in Europa gilt trotz der von den Unternehmen beklagten Überkapazitäten als klein. Mit der Übernahme von Inoxum durch Outokumpu entstünde ein neuer Weltmarktführer mit rund 18.000 Mitarbeitern und mehr als zehn Milliarden Euro Umsatz.
DICKSTER BROCKEN BEIM KONZERNUMBAU
Die Trennung von der Edelstahlsparte ist der dickste Brocken beim angekündigten Konzernumbau von ThyssenKrupp. Vorstandschef Heinrich Hiesinger will dadurch im hochverschuldeten Unternehmen Spielräume für den Ausbau der Technologiesparte mit dem Anlagen- und Aufzugbau schaffen. Im vergangenen Mai hatte der Manager angekündigt, sich von Geschäftsteilen mit rund einem Viertel des Gesamtumsatzes trennen zu wollen. Die Inoxum-Gruppe erwirtschaftete im zurückliegenden Geschäftsjahr 2010/2011 (30.9.) einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro./enl/stb/wiz