MÜNCHEN (dpa-AFX) - Europas größter Autokonzern will seine Mehrheitsbeteiligung am Lastwagenbauer MAN weiter aufstocken und die Tochter an die kurze Leine nehmen. Nach dem Überschreiten der 75-Prozent-Schwelle Anfang Juni kündigte Volkswagen dem Münchner Traditionsunternehmen jetzt die Absicht an, in den nächsten zwölf Monaten weitere Anteile zu kaufen, wie MAN am Montag mitteilte. VW halte sich 'alle Optionen für die weitere Gestaltung eines integrierten Nutzfahrzeugkonzerns einschließlich des Abschlusses eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages offen'. Wolfsburg wolle seine Interessen bei der Besetzung der MAN-Führungsorgane geltend machen und die Zusammenarbeit mit Scania und der VW-Nutzfahrzeugsparte stärken.
VW-Vorstandschef Martin Winterkorn hatte erst vor drei Wochen Scania-Chef Leif Östling in den VW-Konzernvorstand berufen und die Führung umgebaut, um MAN, Scania und das VW-Nutzfahrzeuggeschäft nach jahrelangem Tauziehen endlich enger zu verzahnen und bei Einkauf, Forschung und Produktion bald viel Geld zu sparen. Winterkorn hat MAN aber mehrfach zugesagt, die Marke, die Geschäftsfelder und die Standorte zu erhalten.
Mit einem Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag, wie ihn VW zum Beispiel mit Audi abgeschlossen hat, kann VW auch für das Unternehmen nachteilige Entscheidungen im Interesses des Konzernvorteils insgesamt durchsetzen. Dafür reichen allerdings schon 75 Prozent der anwesenden Stimmen auf der Hauptversammlung./rol/DP/jha
VW-Vorstandschef Martin Winterkorn hatte erst vor drei Wochen Scania-Chef Leif Östling in den VW-Konzernvorstand berufen und die Führung umgebaut, um MAN, Scania und das VW-Nutzfahrzeuggeschäft nach jahrelangem Tauziehen endlich enger zu verzahnen und bei Einkauf, Forschung und Produktion bald viel Geld zu sparen. Winterkorn hat MAN aber mehrfach zugesagt, die Marke, die Geschäftsfelder und die Standorte zu erhalten.
Mit einem Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag, wie ihn VW zum Beispiel mit Audi