FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse <63DU.ETR> kämpft gegen zähen Widerstand für ihren geplanten Zusammenschluss mit der New Yorker NYSE Euronext . Aus Hessen droht ein Veto, gegenüber den Brüsseler Wettbewerbshütern machten die Konzerne ein weiteres Zugeständnis.
Hessens Justizminister und FDP-Landeschef Jörg-Uwe Hahn sagte im Gespräch mit der 'Frankfurter Neuen Presse' (Mittwoch): 'Die oberste Prämisse wird jetzt sein, dass der Finanzplatz Frankfurt durch diese Entscheidung nicht belastet, sondern gestärkt werden soll. Solange die Deutsche Börse AG nicht verpflichtend klarmacht, dass dieses sichergestellt ist, tendiert die Waage sicherlich nicht zu einer Genehmigung.' Das sei 'aber noch ein laufender Prozess'.
Im Land ist das Wirtschaftsministerium die zuständige Aufsichtsbehörde für den Handelsplatz Frankfurt. Ressortchef Dieter Posch (FDP) hatte jüngst ebenfalls 'börsenrechtliche Bedenken' gegen den Zusammenschluss von Deutscher Börse und NYSE Euronext angemeldet.
Das 'Manager Magazin' berichtete am Mittwoch vorab aus seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe, Posch habe den Vorstand der Deutschen Börse AG wissen lassen, dass er den Zusammenschluss in der gegenwärtigen Konstruktion nicht genehmigen könne. Unter Berufung auf Finanzkreise heißt es in dem Magazin, Posch stoße sich vor allem am Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, mit dem der fusionierte Konzern seinen deutschen Ableger künftig an sich binden will.
In Hessen hält sich die Sorge, dass die Deutsche Börse letztlich als Juniorpartner der ehrwürdigen Wall Street enden wird und der Finanzplatz Frankfurt unter die Räder kommt.
Gegenwind kommt auch aus Brüssel. Um die EU-Wettbewerbshüter positiv zu stimmen, machten die beiden Konzern ein weiteres Zugeständnis: Sie bieten an, die Standardgebühren für europäische Derivatekontrakte über einen Zeitraum von drei Jahren konstant zu lassen. Für Brüssel ist vor allem das Derivategeschäft Stein des Anstoßes ist, weil der neue Konzern 90 Prozent des börslichen Terminhandels in Europa beherrschen würde. Der Handel mit solchen Finanzprodukten, mit denen man auf künftige Kurse wetten und sich gegen Kursverluste absichern kann, ist eines der Filestücke der Börsenbetreiber auf beiden Seiten des Atlantiks.
Informierten Kreisen zufolge dürfte dies das wohl letzte Zugeständnis sein, das gemacht worden ist. An diesem Mittwoch steht dem Vernehmen nach zugleich ein weiteres Treffen der Börsenvorstände mit den EU-Behörden in Brüssel an. Besprochen werden sollen die Ergebnisse des neuen Markt-Tests der Wettbewerber. Unter anderem sollten sich erneut die britische Börse London Stock Exchange (LSE) oder die Nasdaq OMX zu den Zugeständnissen der zwei Börsen äußern.
Die beiden Konzerne wollten ursprünglich bis Ende dieses Jahres ihren Zusammenschluss zur weltgrößten Börse unter Dach und Fach bringen. Doch die Aufseher machen nicht mit, auch die Wettbewerbshüter in Brüssel fordern Nachbesserungen und prüfen die Pläne nun bis Anfang Februar./ben/ck/tw
Hessens Justizminister und FDP-Landeschef Jörg-Uwe Hahn sagte im Gespräch mit der 'Frankfurter Neuen Presse' (Mittwoch): 'Die oberste Prämisse wird jetzt sein, dass der Finanzplatz Frankfurt durch diese Entscheidung nicht belastet, sondern gestärkt werden soll. Solange die Deutsche Börse AG nicht verpflichtend klarmacht, dass dieses sichergestellt ist, tendiert die Waage sicherlich nicht zu einer Genehmigung.' Das sei 'aber noch ein laufender Prozess'.
Im Land ist das Wirtschaftsministerium die zuständige Aufsichtsbehörde für den Handelsplatz Frankfurt. Ressortchef Dieter Posch (FDP) hatte jüngst ebenfalls 'börsenrechtliche Bedenken' gegen den Zusammenschluss von Deutscher Börse und NYSE Euronext angemeldet.
Das 'Manager Magazin' berichtete am Mittwoch vorab aus seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe, Posch habe den Vorstand der Deutschen Börse AG wissen lassen, dass er den Zusammenschluss in der gegenwärtigen Konstruktion nicht genehmigen könne. Unter Berufung auf Finanzkreise heißt es in dem Magazin, Posch stoße sich vor allem am Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, mit dem der fusionierte Konzern seinen deutschen Ableger künftig an sich binden will.
In Hessen hält sich die Sorge, dass die Deutsche Börse letztlich als Juniorpartner der ehrwürdigen Wall Street enden wird und der Finanzplatz Frankfurt unter die Räder kommt.
Gegenwind kommt auch aus Brüssel. Um die EU-Wettbewerbshüter positiv zu stimmen, machten die beiden Konzern ein weiteres Zugeständnis: Sie bieten an, die Standardgebühren für europäische Derivatekontrakte über einen Zeitraum von drei Jahren konstant zu lassen. Für Brüssel ist vor allem das Derivategeschäft Stein des Anstoßes ist, weil der neue Konzern 90 Prozent des börslichen Terminhandels in Europa beherrschen würde. Der Handel mit solchen Finanzprodukten, mit denen man auf künftige Kurse wetten und sich gegen Kursverluste absichern kann, ist eines der Filestücke der Börsenbetreiber auf beiden Seiten des Atlantiks.
Informierten Kreisen zufolge dürfte dies das wohl letzte Zugeständnis sein, das gemacht worden ist. An diesem Mittwoch steht dem Vernehmen nach zugleich ein weiteres Treffen der Börsenvorstände mit den EU-Behörden in Brüssel an. Besprochen werden sollen die Ergebnisse des neuen Markt-Tests der Wettbewerber. Unter anderem sollten sich erneut die britische Börse London Stock Exchange
Die beiden Konzerne wollten ursprünglich bis Ende dieses Jahres ihren Zusammenschluss zur weltgrößten Börse unter Dach und Fach bringen. Doch die Aufseher machen nicht mit, auch die Wettbewerbshüter in Brüssel fordern Nachbesserungen und prüfen die Pläne nun bis Anfang Februar./ben/ck/tw