BERLIN (dpa-AFX) - Die Zeitungsverleger haben eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts kritisiert, wonach der Privatsender ProSieben regional zugeschnittene Werbung ausstrahlen darf. Damit werde den Regionalmedien ein Teil ihrer finanziellen Grundlage entzogen, erklärte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am Donnerstag in Berlin. ProSieben leiste aber keinen Beitrag zur Meinungsvielfalt vor Ort. Auch die Landesmedienanstalten reagierten kritisch.
Bisher sei Fernsehwerbung rechtlich als Teil des Programms betrachtet worden, erklärte ein BDZV-Sprecher. Technisch sei es nicht möglich gewesen, Werbespots regional auseinander zu schalten. Deswegen habe es auch kein ausdrückliches Verbot gegeben. Wenn das Gericht nun entscheide, dass es für ein Verbot keine Grundlage gebe, müssten die Länder den Rundfunkstaatsvertrag eben entsprechend überarbeiten.