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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Rückwärtsgang eingelegt - ZEW enttäuscht

Veröffentlicht am 15.07.2014, 18:19
ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Rückwärtsgang eingelegt - ZEW enttäuscht
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Börsen haben am Dienstag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Der Dax F:DAX ging 0,65 Prozent tiefer bei 9719,41 Punkten aus dem Handel. Damit liegt der deutsche Leitindex etwa drei Prozent unter seinem Anfang Juli bei 10 032 Punkte erreichen Allzeithoch. Der MDax F:MDAX verlor 1,03 Prozent auf 16 327,21 Punkte. Der Technologie-Auswahlindex TecDax F:TDXP fiel um 1,69 Prozent auf 1262,38 Punkte.

"Enttäuschende Zahlen vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) haben dem Deutschen Aktienmarkt einen Dämpfer verpasst", sagte Marktanalyst Jens Klatt vom Broker DailyFX. Der überraschend starke Rückgang des ZEW-Index signalisiere eine erwartete Abkühlung der deutschen Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2014. Auch die Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, habe in ihrer Anhörung vor dem Kongress am Nachmittag keine Überraschungen parat gehabt. Laut Klatt hätten besser als erwartet ausgefallene Quartalsergebnisse der US-Banken Goldman Sachs und JP Morgen den Druck auf den Dax aber limitiert. Sie hätten Investoren Hoffnung gemacht, dass es mit der Bilanzsaison so positiv weiter gehe. In Europa sei das Thema drohender Bankenpleiten aber noch lange nicht vom Tisch, wie Meldungen über den beantragten Gläubigerschutz der Espirito-Santo-Tochter Rio Forte in Luxemburg zeigten. Auch andere Börsianer nannten das als wichtigen Belastungsfaktor.

BANKEN MIT ZAHLEN AUS USA IM FOKUS

Der Bankensektor blieb mit der Vorlage von Quartalsbilanzen wichtiger US-Großbanken im Fokus. Die Aktie der Deutschen Bank F:DBK ging nach überraschend guten Zahlen der US-Wettbewerber mit plus 1,94 Prozent auf 26,545 Euro an der Dax-Spitze aus dem Handel. "Die US-Banken Goldman Sachs und JPMorgan sind mit ihrer Fokussierung auf das Investmentbanking am ehesten mit dem deutschen Branchenprimus vergleichbar und entsprechend helfen die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen auch der Deutsche-Bank-Aktie", sagte ein Händler. Zudem habe das Papier zuletzt eine sehr schlechte Kursentwicklung gezeigt und geradezu nach einem positiven Impuls gelechzt. Hinzu komme die Citigroup F:C vom Vortag, die mit ihren guten Zahlen den Startschuss gegeben hatte. Nun hofften Händler auch bei der Deutschen Bank auf eine positive Überraschung. Commerzbank-Titel F:CBK verloren dennoch 1,77 Prozent an Wert.

Im MDax reagierte die Aktie von Südzucker F:SZU mit einem Befreiungsschlag auf eine positiven Analystenstudie vom Bankhaus Lampe. Die Anteile an Europas größtem Zuckerkonzern verteuerten sich an der Indexspitze um 2,39 Prozent auf 14,335 Euro. In der Vorwoche hatte Südzucker die Bilanz fürs erste Geschäftsquartal vorgelegt, die wie erwartet einen spürbaren Dämpfer zum Jahresstart gezeigt hatte. Sinkende Zuckerpreise bereiten dem Konzern Probleme. Vor einer Enttäuschung hatte Südzucker allerdings bereits Anfang April gewarnt. Nun sieht Analyst Marc Gabriel für langfristige Käufe wieder ein attraktives Niveau bei dem Zuckerhersteller erreicht.

Die rote Laterne im MDax hielten dagegen Dürr-Papiere F:DUE mit minus 3,15 Prozent. Der Autozulieferer übernimmt den Holz-Maschinenbauer Homag F:HG1, dessen Aktien um 7,53 Prozent nach oben sprangen. Der Spezialist für Auto-Lackieranlagen wolle sich mit dem Zukauf in einem benachbarten Bereich breiter aufstellen, sagte ein Sprecher. Ein Händler zeigte sich zunächst etwas überrascht, dass der MDax-Konzern außerhalb seines Kerngeschäfts zukauft.

SCHWACHE BERICHTE DRÜCKEN TECDAX NACH UNTEN

Der TecDax wurde indes besonders stark belastet von schlechten Unternehmensberichten: die Aktien der Software AG F:SOW brachen nach einer massiv gekappten Jahresprognose am Indexende um 18,96 Prozent auf 20,00 Euro auf ein neues Tief seit November 2009 ein. Der zweitgrößte deutsche Softwarehersteller nannte Verzögerungen bei Großprojekten als Grund für die Warnung. In der Wachstumssparte mit Software für Prozessoptimierung (BPE) rechnen die Darmstädter nun auf das Jahr gesehen nur noch mit Umsätzen auf Vorjahresniveau. "Die Warnung ist noch schlimmer als von einigen bereits befürchtet", kommentierte ein Händler. "Vor allem im Segment BPE ist die Entwicklung desaströs." Der neue Ausblick liege klar unter den Erwartungen.

Auch Drägerwerk musste seine Ziele senken und schickte die Aktie damit auf eine steile Talfahrt. Die Papiere des Medizin- und Sicherheitstechnik-Herstellers (ETR:DRW3) rutschten um 16,26 Prozent auf 65,79 Euro ab. Eine schwächer als erwartete Nachfrage, ein starker Euro und ein deutlicher Rückgang im Russland-Geschäft hatten dem TecDax-Konzern das zweite Quartal gründlich verhagelt. Der Konzern machte Abstriche bei der Brutto- und Ebit-Marge 2014 und wird zudem seine mittelfristigen Prognosen überprüfen. Analysten reagierten auf das von vielen als verheerend eingestufte Zahlenwerk mit sehr negativen Kommentaren und kräftigen Abstufungen.

US-LEITINDEX RUTSCHT INS MINUS

Der EuroStoxx 50 F:SX5E schloss 1,01 Prozent tiefer bei 3153,75 Punkten. In der Vorwoche war der Eurozonen-Leitindex auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai gefallen. In Paris und London verzeichneten die Börsen ebenfalls Verluste. In den USA erreichte der Dow Jones Industrial F:DJI im frühen Geschäft ein Rekordhoch. Zuletzt stand der weltweite Leitindex aber etwas im Minus.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,98 (Vortag: 1,00) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06 Prozent auf 136,79 Punkte. Der Bund Future gewann 0,02 Prozent auf 147,57 Punkte. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3613 (1,3627) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7346 (0,7338) Euro.

---Von Frederik Altmann, dpa-AFX---

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