😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP/Draghi bekräftigt: Keine Staatsfinanzierung durch die Notenpresse

Veröffentlicht am 19.12.2011, 19:45
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, hat sich erneut gegen eine massive Ausweitung des Ankaufs von Staatsanleihen durch die EZB ausgesprochen. Die Bank müsse innerhalb der EU-Verträge arbeiten, die eine Staatsfinanzierung über die Notenbank verbieten, sagte der EZB-Präsident am Montag in Brüssel vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments. Auf Fragen von Abgeordneten, ob die Notenbank zur Eindämmung der Schuldenkrise mehr auf dem Anleihenmarkt eingreifen könnte, sagte Draghi: 'Der EZB ist die Finanz-Stabilität wichtig, aber die Glaubwürdigkeit der Institution darf nicht geschwächt werden.'

Draghi spielte gleichzeitig die Bedeutung von Länderbewertungen durch die großen Ratingagenturen herunter. 'Das ist nicht mehr wie vor 15 Jahren. Das sollte keine schreckliche Sache sein', sagte er auf eine Frage zu einer möglichen Herabstufung Frankreichs.

EZB ARBEITET AN SZENARIEN VON LÄNDER-HERABSTUFUNGEN

Draghi bestätigte, dass die EZB an Szenarien arbeitet, wie sich Länder-Herabstufungen auf den Krisenfonds für klamme Eurostaaten EFSF auswirken könnten. Die Bestnote für Anleihen des EFSF dürfte nach Ansicht von Experten wackeln, falls Frankreich als zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone seine Bestnote ('AAA') verlieren sollte. Derzeit haben sechs Euroländer, darunter Deutschland, die Bestbewertung und können sich damit vergleichsweise einfach an den Finanzmärkten Geld borgen.

Draghi hob die Entscheidung des EU-Gipfels hervor, die Einrichtung des ständigen Krisenfonds ESM um ein Jahr auf den Juli kommenden Jahres vorzuziehen. In diesen Krisenfonds werden die Eurostaaten 80 Milliarden Euro bar einzahlen; deshalb wird er unabhängiger von Länderratings sein als der EFSF, der keine Bareinzahlungen bekam. Generell lobte Draghi hat die Ergebnisse des EU-Krisengipfels. 'Es wurden die Fundamente für einen Haushaltspakt gelegt', betonte er.

EZB WEITET KÄUFE VON STAATSANLEIHEN WIEDER AUS

Die EZB hatte die umstrittenen Käufe von Staatsanleihen angeschlagener Euro-Staaten in der vergangenen Woche wieder ausgeweitet. Man habe für insgesamt 3,361 Milliarden Euro Anleihen erworben, teilte die Notenbank in Frankfurt mit. In der Vorwoche hatte die EZB Anleihen im Wert von lediglich 635 Millionen Euro gekauft.

Die Notenbank hatte im Frühjahr 2010 mit dem Kauf griechischer Staatstitel begonnen und seit Sommer 2011 auch Papiere aus Italien und Spanien erworben. Hintergrund der Käufe ist die drohende Eskalation der europäischen Schuldenkrise. Zuletzt hatte sich die Lage aber wieder etwas beruhigt.

Der EU-Gipfel zur Schuldenkrise am 8. und 9. Dezember hatten unter anderem entschieden, dass es in Eurostaaten künftig Schuldenbremsen nach deutschem Vorbild geben soll. Defizitsünder werden künftig schneller und schärfer bestraft. Dafür soll ein neuer zwischenstaatlicher Vertrag geschaffen werden, den bis zu 26 EU-Staaten unterschreiben wollen./cb/DP/jkr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.