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ROUNDUP/'FTD': Commerzbank erwägt Rückkauf eigener Anleihen mit neuen Aktien

Veröffentlicht am 28.11.2011, 11:26
HAMBURG (dpa-AFX) - Die angeschlagene Commerzbank sucht nach weiteren Auswegen aus ihrer Kapitalnot. Einem Bericht der 'Financial Times Deutschland' (Montag) zufolge erwägt das Institut dabei den Ankauf von eigenen Anleihen. Die Bank plane, bestimmte Papiere unter ihrem Nennwert zurückzunehmen und die Besitzer mit neuen Aktien auszuzahlen, schrieb die Zeitung ohne Nennung von Quellen. Der Aufsichtsrat solle an diesem Freitag darüber entscheiden. Die zuletzt schwer gebeutelte Aktie legte am Montagvormittag gut 4,5 Prozent zu. Dazu trug auch bei, dass die Bank laut 'Handelsblatt' bei der Suche nach einem Finanzvorstand fündig geworden sein soll. Ein Sprecher wollte die Berichte nicht kommentieren.

Die teilverstaatlichte zweitgrößte deutsche Bank erhofft sich laut Zeitung durch den Umtausch der Anleihen auf der Kapitalseite eine Entlastung von 600 Millionen bis eine Milliarde Euro. Anders als die möglicherweise zum Rückkauf anstehenden nachrangigen Anleihen werden Aktien von der europäischen Bankenaufsicht EBA als hartes Kernkapital anerkannt. Bei der Commerzbank fehlen Gerüchten zufolge bei dem aktualisierten Stresstest der EBA bis zu fünf Milliarden Euro, um die Kapitalauflagen erfüllen zu können. Die Ergebnisse der Überprüfung liegen wegen eines Streits zwischen EBA und den nationalen Aufsichtsbehörden noch nicht vor, werden aber im Laufe dieser Woche erwartet.

VERSCHIEDENE SCHRITTE DENKBAR

Der Tausch von Anleihen in Aktien könnte Teil der von der Commerzbank erwogenen Maßnahmen sein, um die Kapitallücken ohne abermalige Staatshilfen zu stopfen. Bankchef-Martin Blessing will das unbedingt verhindern. Er ging zuletzt aber nur von einem Kapitalbedarf von knapp 3 Milliarden Euro aus, den er über den Verkauf von Randgeschäften, den Abbau von Risiken, die Einbehaltung von Gewinnen erreichen wollte. Zudem spart das Institut etwa Beraterkosten.

Experten befürchten dennoch, dass die deutsche Nummer zwei es anders als angekündigt nicht aus eigener Kraft schafft. So könnte die Problemtochter Eurohypo in eine vom Bund abgesicherte Bad Bank ausgelagert werden. Spekuliert wird auch über den Verkauf der profitablen Online-Tochter Comdirect und der zuletzt ebenfalls sehr erfolgreichen BRE Bank. Beides hatte die Bank allerdings erst vor Kurzem kategorisch ausgeschlossen.

EXTERNE NACHFOLGER VON STRUTZ

Trotz der Probleme soll laut 'Handelsblatt' die Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Finanzvorstand Eric Strutz erfolgreich gewesen sein. gefunden. Der Nominierungsausschuss werde dem Aufsichtsrat am Freitag einen externen Manager vorschlagen. Zuletzt hatten nur noch wenige Beobachter dem Institut zugetraut, angesichts der schwierigen Lage der Bank einen Manager von außerhalb zu gewinnen. Einen Namen nannte das Blatt noch nicht. Strutz hatte im August angekündigt seinen im Frühjahr 2012 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.

Die Umwandlung von Schulden in eigene Aktien hätte für die Commerzbank den Charme, dass sie die Anleihen unter dem Nennwert vom Markt nehmen und damit Buchgewinne realisieren könnte. Bereits zu Jahresbeginn - noch vor der 11 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung - hatte sie so genannte Hybridanleihen zurückgekauft und im Gegenzug neue Aktien ausgegeben.

MEHRERE HINDERNISSE FÜR UMTAUSCH

Voraussetzung für einen erneuten Umtausch ist allerdings, dass die Eigentümer der Papiere mitspielen. Dafür muss die Commerzbank ihnen freilich ein Angebot machen, dass über dem derzeitigen Marktpreis der Anleihen liegt. Beim Tausch Anfang des Jahres lag der Kurs der Commerzbank zudem deutlich höher, so dass der Anreiz damals höher war. Die im Januar ausgegebenen Aktien hatten einen Ausgabekurs von 5,30 Euro - am Montagvormittag kostete das Papier zuletzt knapp 1,32 Euro.

Der niedrige Aktienkurs engt den Spielraum einer möglichen Tauschaktion ein, da die Bank nur eine bestimmte Anzahl an neuen Aktien ohne Bezugsrecht für Altaktionäre ausgeben darf. Die Hauptversammlung hatte im Mai dem Vorstand vorsorglich die Möglichkeit eingeräumt, das Kapital um bis zu zwei Milliarden Euro erhöhen zu können. Davon sind einem Sprecher können einem Sprecher zufolge 10 Prozent der Papiere ohne Bezugsrecht der Altaktionäre ausgegeben werden. Weitere Hemmschuh ist, dass der Staat einen Teil der neuen Papiere zeichnen muss, um weiter Kontrolle mit einem Anteil von 25 Prozent plus einer Aktie das Institut unter Kontrolle halten zu können./enl/zb/wiz

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