DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Deutsche Industriekonzerne stehen laut einem Zeitungsbericht vor milliardenschweren Rüstungsgeschäften mit Algerien. Wie das "Handelsblatt" (HB, Mittwoch) berichtet, wird Rheinmetall (ETR:RHM) in den kommenden Wochen mit dem Land einen Vertrag zur Produktion von 980 Radpanzern des Typs "Fuchs 2" unterzeichnen. Das Gesamtvolumen des Auftrags liege bei 2,7 Milliarden Euro, schreibt das Blatt unter Berufung auf informierte Kreise. Ein Rheinmetall-Sprecher wollte den Bericht auf Anfrage "weder bestätigen noch dementieren". Die Rheinmetall-Aktien legten am Morgen deutlich zu.
Dem Blatt zufolge soll ThyssenKrupp (ETR:TKA) zudem zwei Fregatten liefern und der Autokonzern Daimler (ETR:DAI) sei "Technologiepartner" für die Produktion von Lastwagen und Militärfahrzeugen. Insgesamt seien Projekte im Wert von zehn Milliarden Euro vereinbart, berichtet die Zeitung. Die Unternehmen äußerten sich dem Blatt gegenüber nicht. Ein Sprecher von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel sagte der Zeitung, es handele sich um eine Genehmigungsentscheidung der Vorgängerregierung.
Der anstehende Milliardenauftrag schob die Papiere von Rheinmetall im frühen Handel kräftig an. Kurz nach Handelsstart gewannen die Aktien des Rüstungsunternehmens und Automobilzulieferers 3,18 Prozent auf 52,54 Euro. Der MDax F:MDAX rückte um 0,27 Prozent vor. Ganz überraschend wäre dieser Auftrag laut Commerzbank-Analyst Stephan Böhm nicht, nachdem es entsprechende Andeutungen des Konzerns anlässlich des Berichts über das erste Quartal gegeben habe. "Das einzig Neue ist das Gesamtauftragsvolumen, das wahrscheinlich die lebenslange Wartung der Fahrzeuge mit beinhaltet", schrieb er. Analyst Markus Turnwald von der DZ Bank äußerte sich ebenfalls überrascht über das Gesamtvolumen des Vertrags.tb