WIESBADEN (dpa-AFX) - In Deutschland hat sich der Preisauftrieb im Oktober wie erwartet leicht abgeschwächt. Die jährliche Inflationsrate sei von 2,6 Prozent im Vormonat auf 2,5 Prozent gesunken, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden auf Basis vorläufiger Daten mit. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit dieser Entwicklung gerechnet. Im Monatsvergleich blieben die Verbraucherpreise wie erwartet konstant.
In ersten Reaktionen gaben die meisten Experten mit Blick auf die weitere Preisentwicklung Entwarnung. In Deutschland habe die Teuerung nach Einschätzung der Experten von HSBC Trinkaus 'ihren Zenit überschritten'. In den kommenden Monaten sollte 'sich die Situation an der Preisfront weiter entspannen'. Besonders der Preisdruck bei Bekleidung und Energie dürfte sich zunehmend abschwächen, hieß es.
Im Oktober waren die Energiepreise aber laut Bundesamt weiterhin die größten Inflationstreiber. Der Anstieg der Teuerungsrate sei überwiegend auf Preiserhöhungen bei Heizöl und Gas zurückzuführen. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), der für europäische Vergleichszwecke berechnet wird, stieg im Oktober den Angaben zufolge um 2,8 Prozent zum Vorjahresmonat. Die Rate hat sich damit weiter vor der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) entfernt, die für den gesamten Euroraum eine Inflation von knapp zwei Prozent anstrebt.
Zudem hätten die Preisdaten Hinweise auf eine 'ungewöhnlich heterogene' Entwicklung in Deutschland gegeben, hieß es weiter in der Einschätzung der HSBC Trinkaus: Mussten Verbraucher in Baden-Württemberg und Bayern im Vergleich zum Vormonat gleich um satte 0,3 Prozent tiefer in die Tasche greifen, wurde es für die Konsumenten im bevölkerungsreichsten Land Nordrhein-Westfalen sogar um 0,3 Prozent günstiger.
Auf Nachfrage erklärte das Statistische Bundesamt die spürbare Differenz in der Preisentwicklung mit einem Sonderfall in Nordrhein-Westfalen. In dem bevölkerungsreichsten Bundesland seien die Studiengebühren weggefallen und das habe den Vergleich mit anderen Bundesländern verzerrt. Zuletzt habe es eine vergleichbare Diskrepanz zwischen den einzelnen Inflationsraten der Bundesländer 2008 gegeben, als Hessen die Studiengebühren in einem Alleingang abschaffte.
Die endgültigen Ergebnisse der Verbraucherpreise für Oktober wird das Bundesamt am 10. November veröffentlichen./jkr/hbr
In ersten Reaktionen gaben die meisten Experten mit Blick auf die weitere Preisentwicklung Entwarnung. In Deutschland habe die Teuerung nach Einschätzung der Experten von HSBC Trinkaus 'ihren Zenit überschritten'. In den kommenden Monaten sollte 'sich die Situation an der Preisfront weiter entspannen'. Besonders der Preisdruck bei Bekleidung und Energie dürfte sich zunehmend abschwächen, hieß es.
Im Oktober waren die Energiepreise aber laut Bundesamt weiterhin die größten Inflationstreiber. Der Anstieg der Teuerungsrate sei überwiegend auf Preiserhöhungen bei Heizöl und Gas zurückzuführen. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), der für europäische Vergleichszwecke berechnet wird, stieg im Oktober den Angaben zufolge um 2,8 Prozent zum Vorjahresmonat. Die Rate hat sich damit weiter vor der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) entfernt, die für den gesamten Euroraum eine Inflation von knapp zwei Prozent anstrebt.
Zudem hätten die Preisdaten Hinweise auf eine 'ungewöhnlich heterogene' Entwicklung in Deutschland gegeben, hieß es weiter in der Einschätzung der HSBC Trinkaus: Mussten Verbraucher in Baden-Württemberg und Bayern im Vergleich zum Vormonat gleich um satte 0,3 Prozent tiefer in die Tasche greifen, wurde es für die Konsumenten im bevölkerungsreichsten Land Nordrhein-Westfalen sogar um 0,3 Prozent günstiger.
Auf Nachfrage erklärte das Statistische Bundesamt die spürbare Differenz in der Preisentwicklung mit einem Sonderfall in Nordrhein-Westfalen. In dem bevölkerungsreichsten Bundesland seien die Studiengebühren weggefallen und das habe den Vergleich mit anderen Bundesländern verzerrt. Zuletzt habe es eine vergleichbare Diskrepanz zwischen den einzelnen Inflationsraten der Bundesländer 2008 gegeben, als Hessen die Studiengebühren in einem Alleingang abschaffte.
Die endgültigen Ergebnisse der Verbraucherpreise für Oktober wird das Bundesamt am 10. November veröffentlichen./jkr/hbr