FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX) - Einlenken für die Megafusion: Deutsche Börse <63DU.ETR> und NYSE Euronext sind bei ihrem Zusammenschluss zum weltgrößten Börsenbetreiber zu Zugeständnissen an die Wettbewerbshüter bereit. So würden die Amerikaner ihr gesamtes Europa-Geschäft mit Derivaten auf Einzelaktien abgeben, wie die Deutsche Börse am Freitag in Frankfurt mitteilte. Bei den europäischen Zins- und Aktienindex-Derivaten sollen Konkurrenten einen Zugang zu den Systemen der fusionierten Börse erhalten.
Die Entscheidung der EU-Kommission dürfte sich jetzt ins neue Jahr verschieben. Die Prüfungsfrist verlängert sich durch die neuen Vorschläge den Angaben zufolge bis 23. Januar 2012. Eigentlich wollten Deutsche Börse und NYSE Euronext ihren Zusammenschluss spätestens Ende 2011 unter Dach und Fach haben.
AKTIE RUTSCHT AB
Die Aktie der Deutschen Börse reagierte in einem schwächelnden Markt mit Verlusten auf die Nachrichten. In der ersten Handelsstunde rutschte das Papier um 1,16 Prozent auf 40,90 Euro ab.
Die EU-Kommission als oberste Kartellbehörde hat bei Genehmigung der Fusion Bedenken. Vor einigen Wochen hatte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia die Sorge geäußert, dass die daraus hervorgehende Super-Börse den Derivatemarkt in Europa monopolisieren könnte. Brüssel wird den Zusammenschluss nach Angaben aus EU-Kreisen deshalb wohl nur unter Auflagen genehmigen.
VORSCHLÄGE
Dazu machen die Fusionspartner nun Vorschläge. Der Verkauf des NYSE-Europageschäfts mit Derivaten auf Einzelaktien soll die Abwicklungssparte Bclear einschließen, ausgenommen das Optionsgeschäft in ihren Heimatmärkten. Dort würde die Deutsche Börse sich von ihren entsprechenden Bereichen trennen. Bei den europäischen Zins- und Aktienindex-Derivaten sollen Dritte Zugang zum Clearing-System erhalten und die Dienstleistungen der fusionierten Börse zu fairen Bedingungen nutzen dürfen.
Experten sehen die angebotenen Zugeständnisse nicht als großes Problem für die geplante Börsen-Hochzeit. Commerzbank-Analyst Roland Pfänder schätzt, dass der Teilverkauf des Derivate-Geschäfts und der Systemzugang zum Clearing-System für Zins- und Aktienindex-Derivate die durch die Fusion erwartete Wertsteigerung nicht zerstört. Analyst Christian Muschick von Silvia Quandt Research sieht dies ähnlich. Die Zugeständnisse dürften auch die Wettbewerbsposition der neuen Börse nur geringfügig schwächen - wenn überhaupt. Die Öffnung der Eurex-Plattform könne sogar zu mehr Umsatz führen./stw/ep/wiz
Die Entscheidung der EU-Kommission dürfte sich jetzt ins neue Jahr verschieben. Die Prüfungsfrist verlängert sich durch die neuen Vorschläge den Angaben zufolge bis 23. Januar 2012. Eigentlich wollten Deutsche Börse und NYSE Euronext ihren Zusammenschluss spätestens Ende 2011 unter Dach und Fach haben.
AKTIE RUTSCHT AB
Die Aktie der Deutschen Börse reagierte in einem schwächelnden Markt mit Verlusten auf die Nachrichten. In der ersten Handelsstunde rutschte das Papier um 1,16 Prozent auf 40,90 Euro ab.
Die EU-Kommission als oberste Kartellbehörde hat bei Genehmigung der Fusion Bedenken. Vor einigen Wochen hatte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia die Sorge geäußert, dass die daraus hervorgehende Super-Börse den Derivatemarkt in Europa monopolisieren könnte. Brüssel wird den Zusammenschluss nach Angaben aus EU-Kreisen deshalb wohl nur unter Auflagen genehmigen.
VORSCHLÄGE
Dazu machen die Fusionspartner nun Vorschläge. Der Verkauf des NYSE-Europageschäfts mit Derivaten auf Einzelaktien soll die Abwicklungssparte Bclear einschließen, ausgenommen das Optionsgeschäft in ihren Heimatmärkten. Dort würde die Deutsche Börse sich von ihren entsprechenden Bereichen trennen. Bei den europäischen Zins- und Aktienindex-Derivaten sollen Dritte Zugang zum Clearing-System erhalten und die Dienstleistungen der fusionierten Börse zu fairen Bedingungen nutzen dürfen.
Experten sehen die angebotenen Zugeständnisse nicht als großes Problem für die geplante Börsen-Hochzeit. Commerzbank-Analyst Roland Pfänder schätzt, dass der Teilverkauf des Derivate-Geschäfts und der Systemzugang zum Clearing-System für Zins- und Aktienindex-Derivate die durch die Fusion erwartete Wertsteigerung nicht zerstört. Analyst Christian Muschick von Silvia Quandt Research sieht dies ähnlich. Die Zugeständnisse dürften auch die Wettbewerbsposition der neuen Börse nur geringfügig schwächen - wenn überhaupt. Die Öffnung der Eurex-Plattform könne sogar zu mehr Umsatz führen./stw/ep/wiz