KATTOWITZ (dpa-AFX) - Rund 1300 polnische Bergleute haben sich bis Freitagmorgen dem Streik in vier Zechen gegen geplante Bergwerksschließungen angeschlossen. Ein Sanierungsprogramm der polnischen Regierung sieht die Schließung von vier Steinkohlebergwerken in Oberschlesien mit dem Verlust tausender Arbeitsplätze vor. Bergbaugewerkschaften haben für die kommende Woche eine Ausweitung der Proteste angekündigt.
In einem am Freitag in der "Gazeta Wyborcza" veröffentlichten Interview verteidigte Regierungschefin Ewa Kopacz das Sparprogramm als einzige Möglichkeit, einen Zusammenbruch des hoch verschuldeten Bergbausektors zu vermeiden. "Ende November betrug die Höhe der Schulden der (staatlichen) Kohlegesellschaft 4,19 Milliarden Zloty (mehr als eine Milliarde Euro), und in so einer Situation gibt es nur zwei Auswege: Zusammenbruch oder ein Rettungsplan", sagte sie. Der Verlust der knapp 49 000 Arbeitsplätze in den 14 Bergwerken des Unternehmens wäre nach Worten der Regierungschefin eine Tragödie für die gesamte polnische Wirtschaft. Die Probleme der Branche müssten angegangen werden.