Moskau (Reuters) - Russland hat bei der Bankensanierung laut der obersten Währungshüterin erhebliche Fortschritte gemacht.
"Wir haben den Großteil der Aufräumarbeiten hinter uns", betonte Zentralbankchefin Elvira Nabiullina am Freitag in Moskau. Seit ihrem Amtsantritt Mitte 2013 haben im Land rund die Hälfte aller Banken schließen müssen oder sind von der Zentralbank unter die Fittiche genommen worden. Prominenteste Beispiele waren die Geldinstitute Otkritie, B&N und PSB. Um dieses in Schieflage geratene Banken-Trio zu sanieren, will die Notenbank rund eine Billion Rubel (14,4 Milliarden Euro) in die Hand nehmen. Danach sollen Otkritie und B&N zum Verkauf gestellt werden. Bei einer Fusion der beiden Institute könnten zudem die faulen Kredite in eine sogenannte Bad Bank ausgelagert werden, erläuterte Nabiullina. PSB soll künftig in Staatshand bleiben und als Finanzdienstleister für den Rüstungsbereich fungieren.
In der russischen Bankenlandschaft tummeln sich noch immer mehr als 500 Geldhäuser. Die Notenbank hat in den vergangenen Jahren schrittweise die Regeln verschärft, um den Verschuldungsgrad vieler Institute zu verringern und mit überkommenen Praktiken aus der post-sowjetischen Ära zu brechen. So war es lange Zeit gang und gäbe, dass sich Konzernkonglomerate eigene Banken hielten. Mittlerweile gibt es nur noch wenige von ihnen unter den größten 50 Geldhäusern Russlands, doch sind sie der Notenbank wegen der Vernetzung im Finanzsystem und der damit verbundenen Risiken ein Dorn im Auge.