JUBA (dpa-AFX) - Die südsudanesische Regierung hat angesichts eines staatlichen Haushaltsdefizits von 200 Millionen Dollar (rund 190 Millionen Euro) Subventionen für Treibstoffe gestrichen. Das sagte der südsudanesische Finanzminister Stephen Dhieu Dau am Montag. Der Südsudan zählt zu den ölreichsten Ländern Afrikas. Ohne Raffinerien muss der ostafrikanische Krisenstaat jedoch Treibstoffe importieren. Die Ölexporte sind aufgrund eines seit Ende 2013 anhaltenden Konflikts drastisch zurückgegangen.
Die staatliche Nile Petroleum Corporation importiere Kraftstoffe für zwei Dollar pro Liter und gebe sie für rund 22 Cent an den Einzelhandel weiter, erklärte Dhieu. Nicht nur sollen diese Kosten gespart, sondern auch der florierende Schwarzmarkt unter Kontrolle gebracht werden. Weil Treibstoff Mangelware ist, wird der Marktpreis von illegalen Händlern bestimmt. Diese kaufen große Mengen an Treibstoff auf und verkaufen diesen etwa am Straßenrand. Durch die angekündigte Maßnahme könnte der Literpreis auf ein Fünffaches ansteigen, hatte die Zeitung "Sudan Tribute" zuvor berichtet. Das Land stürzte Ende 2013 in Folge eines Machtkampfs zwischen dem Präsidenten Salva Kiir und seinem früheren Stellvertreter Riek Machar, in einen blutigen Bürgerkrieg. Rund 3,4 Millionen Menschen sind nach jüngsten Angaben der Vereinten Nationen auf der Flucht.