Schokolade könnte bald teurer werden: Die Preise für Kakao sind schnell gestiegen, nachdem die zwei wichtigsten Produktionsländer einen Verkaufsstopp verkündet haben, um besser bezahlt zu werden. Ghana und die Elfenbeinküste in Westafrika forderten bei einem Treffen mit Käufern in Accra einen Mindestpreis von 2.600 Dollar (2.302 Euro) pro Tonne des Schokoladenrohstoffes. Der Tonnenpreis stieg daraufhin im Tagesverlauf im New Yorker Handel auf 2.540 Dollar, ein Anstieg um 1,4 Prozent.
Der weltweite Kakaomarkt ist rund 100 Milliarden Dollar wert, von denen gehen gerade 6 Milliarden an die Produzenten. 90% der Produktion kommt nach Marktbeobachtern (planetoscope) aus 7 Ländern. 85% des Marktes werden demnach von multinationalen Unternehmen kontrolliert wie Kraft, Mars oder Nestlé.
Zwischen Ende 2015 (17.11.2015 : 3.527 Dollar/Tonne) und Ende 2017 (11.12.2017 1.735,82 Dollar/Tonne) hatten sich die Kakaopreise in etwa halbiert, auch aufgrund üppiger Ernten.
Der Rückgang der globalen Kakaopreise um 40 Prozent in dieser Saison habe die Wirtschaft und das Haushalt des Landes belastet, so der Präsident der Elfenbeinküste, Alassane Ouattara. Die Elfenbeinküste hatte ihren Staatshaushalt für 2017 wegen der niedrigeren Preise zurückgefahren. Gleichzeitig könnte die Produktion des Landes in dieser Saison den Rekordwert von 2 Millionen Tonnen erreichen.
Jahrelang hätten die Käufer den Preis bestimmt, sagte der Chef des staatlichen Ghana Cocoa Board, Joseph Boahen Aidoo. Die Forderungen seien grundsätzlich akzeptiert worden. Bei einem nächsten Treffen solle die Umsetzung der Vereinbarung erörtert werden. Bis dahin würden Ghana und die Elfenbeinküste den Verkauf der Ernte 2020/2021 aussetzen. Er sprach von einem „historischen“ Schritt.
Kakao trägt in beiden Ländern etwa 10% zum Bruttoinlandsprodukt bei.