Zürich, 23. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am
Mittwoch im Sog negativer Vorgaben aus den USA und Asien
schwächer starten. Enttäuschende US-Immobiliendaten und die
verflogene Euphorie über die Flexibilisierung der
Währungspolitik Chinas hatten am Vortag an Wall Street zuletzt
für kräftige Abschläge gesorgt.
Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslich
um 60 Punkte tiefer auf 6403 Punkten. Der SMI Future
notierte kurz nach Handelsbeginn um 62 Zähler oder ein Prozent
schwächer auf 6389 Punkten.
Im Vorfeld der am Abend erwarteten Zinsentscheidung der
US-Notenbank rechneten Händler mit einer gewisssen Zurückhaltung
der Anleger. Der Offenmarktausschuss dürfte Ökonomen zufolge
keine Zinsänderung beschliessen. "Aber die Leute werden die
Kommentare der Fed über irgendwelche Hinweise sehr genau unter
die Lupe nehmen", sagte ein Händler.
Der Pharmakonzern Roche hat in den USA für Lucentis
eine weitere Zulassung erhalten. "Das ist sicher positiv für das
Sentiment bei Roche", sagte ein Händler. Roche habe sich im
bisherigen Jahresverlauf mit einem Minus von fast zwölf Prozent
seit Jahresanfang ja nicht gerade gut geschlagen. "Das dürfte
sich aber bald ändern", sagte er. Roche dürfte wie andere
defensive Werte davon profitieren, wenn das zweite Quartal für
die Finanzbranche wirklich so schlecht gelaufen sei, wie dies
nach einigen Äusserungen von Bankern im Markt erwartet werde.
Nestle will an seiner Beteiligung an L'Oreal
nichts ändern. Dies sagte Konzernchef Paul Bulcke
gegenüber Reuters. Der Nahrungsmittelmulti hält rund 30 Prozent
am Kosmetikkonzern.
Die Übernahme von Cognis durch den deutschen Chemieriesen
BASF dürfte die Spekulationen über eine Konsolidierung
im Sektor anheizen. "Das dürfte auch die Spekulationen um
Clariant neu anfachen", sagte ein Händler. Clariant
befindet sich seit Jahren in einer Restrukturierungsphase.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)