Zürich, 05. Mai (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch tiefer eröffnet und im Anschluss die Verluste weiter
ausgebaut. Die zunächst erwartete technische Erholung sei
ausgeblieben, hiess es im Handel. Die jüngsten schweren
Kursverluste hätten die Stimmung eingetrübt und wegen der
ungelösten Schuldenkrise in Europa seien die weiteren Aussichten
derzeit unklar. Die anhaltenden Spekulationen im Zusammenhang
mit der Schuldenkrise belastete dabei insbesondere die Aktien
aus dem Finanzsektor: UBS verloren 2,8 Prozent und
Credit Suisse schwächten sich um weitere 1,6 Prozent
ab. Aber auch die Titel der Versicherer Zurich und
Swiss Re, deren Quartalszahlen am Donnerstag
veröffentlicht werden, büssten mehr als ein Prozent ein.
Der SMI<.SSMI> der Standardwerte notierte nach 45 Minuten um
0,7 Prozent niedriger auf 6443 Punkten. Der breite SPI<.SSHI>
büsste 0,6 Prozent auf 5712 Zähler ein. Kursbewegende Impulse
erwarteten die Händler am ehesten von den am Nachmittag zu
Veröffentlichung anstehenden US-Konjunkturdaten. Darunter sind
mit dem ADP Employment Index auch die ersten Daten zum
US-Arbeitsmarkt. Der ausführliche Arbeitsmarktbericht steht am
Freitag an.
Trotz Anfangsgewinne vermochten sich unter den
Schwergewichten lediglich Novartis mit einem Plus von
0,4 Prozent zu behaupten. Roche-Genussscheine und
Nestle-Titel tauchten dagegen um rund ein halbes
Prozent.
0,3 Prozent tiefer wurden die Aktien von ABB trotz
einer als positiv gewerteten Übernahme gehandelt. Der
Elektrotechnikkonzern übernimmt das US-Softwareunternehmen
Ventyx für über eine Milliarde Dollar von Vista Equity Partners.
Ventyx erzielt einen Umsatz von 250 Millionen Dollar. Analysten
kritisierten aber zum Teil den Kaufpreis als zu hoch.
Swisscom stiegen 0,4 Prozent. Der Telekomkonzern
hat im ersten Quartal einen um 22 Prozent tieferen Gewinn von
377 Millionen sfr erzielt. Für 2010 erwartet Swisscom ohne
Fastweb einen Nettoumsatz von rund 9,15 Milliarden und einen
EBITDA von rund 3,75 Milliarden sfr.
Mit drei Prozent verzeichneten Petroplus grössere
Kurseinbussen. Der Raffineriekonzern will das Kapital um rund
zehn Prozent erhöhen und damit rund 146 Millionen Dollar
aufnehmen. Damit soll die jüngst angekündigte Übernahme einer
Raffinerie in Delaware City finanziert werden. Zudem verbuchte
Petroplus im ersten Quartal 2010 einen Verlust von 37 Millionen
Dollar und einen Umsatz von 4,97 Milliarden Dollar.
Die Aktien der beiden Luxusgüterhersteller Richemont
und Swatch konnten dank einer Kurszielerhöhung von
Goldman Sachs zunächst knapp ein Prozent zulegen, fielen dann
jedoch wieder leicht ab.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)