Zürich, 29. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte sich
am Dienstag den negativen Vorgaben aus den USA und Asien kaum
entziehen können. Händler erwarteten daher eine schwächere
Tendenz im frühen Geschäft. Im Verlauf könnte es dann aber zu
einer Erholung kommen. "Es steht das Halbjahresende vor der
Tür", sagte ein Händler. Üblicherweise werde vor dem
Halbjahresultimo noch etwas Kurspflege betrieben, damit die
Bilanz nicht ganz so trist aussehe. Im ersten Halbjahr hat der
Leitindex SMI<.SSMI> knapp vier Prozent eingebüsst.
Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI um 38 Punkte
schwächer auf 6273 Punkten. Der SMI Future notierte
kurz nach Handelsbeginn ein Prozent tiefer auf 6239 Punkten.
In den USA waren die Kurse nach Börsenschluss in Europa noch
gefallen. Vor allem Finanztitel hatten nachgegeben. Nach wie vor
sei unsicher, wie die Finanzmärkte reformiert werden sollen und
welchen Einfluss dies letztlich auf den Sektor haben werde. Die
G20-Staaten hatten am Wochenende den Banken mehr Zeit für die
Einführung neuer Kapitalregeln gegeben. Die schärferen
Vorschriften zur Stärkung von Banken gegen Finanzkrisen können
dem G20-Beschluss zufolge in einzelnen Ländern unterschiedlich
schnell eingeführt werden. Zudem stellen Schuldenkrise und damit
verbundene Euroschwäche weitere Belastungsfaktoren für die
Börsen dar.
Eine Stütze für den Markt dürften Nestle sein. Der
Nahrungsmittelmulti beginnt heute sein Aktienrückkaufsprogramm
über weitere zehn Milliarden sfr, das bis 2011 dauern soll.
Der Tod des Swatch-Gründers und Präsidenten Nicolas
Hayek dürfte nach Ansicht von Händlern keinen stärkeren Einfluss
auf die Swatch-Aktien haben. "Die Namenaktien bleiben
in der Familie und damit bleibt auch die Kontrolle des
Unternehmens erhalten", sagte ein Händler. Möglicherweise könnte
es aber dennoch vereinzelt zu Spekulationen kommen, sagte er
weiter. Auf das Geschäft dürfte der Einfluss aber gering
bleiben. "Hayek hat das operative Geschäft schon lange an seinen
Sohn weitergegeben", sagte ein anderer Händler.
Der Pharmahersteller und Apothekenbelieferer Galenica
hält heute Dienstag einen Investorentag ab. Die Tochter
Vifor Pharma veröffentlichte weitere positive Studienergebnisse
zum Pipeline-Produkt PA21 und will die Zusammenarbeit mit
Fresenius Medical Care verstärken.
Novartis erhält von der britischen Gesundheitsbehörde NICE
keine Unterstützung für eine höhere Dosierung des
Blutkrebsmittels Gleevec.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)