Zürich, 09. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag im frühen Geschäft fester notiert. Positive Vorgaben aus
den USA und Asien sorgten für Anschlusskäufe, erklärten Händler.
Mit den am Vortag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten und
Umsätzen von grossen amerikanischen Einzelhändlern seien die
Konjunkturängste wieder etwas geschwunden.
Der SMI <.SSMI> der Standardwerte notierte um 09.30 Uhr um
0,5 Prozent höher auf 6185 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> stieg
um 0,4 Prozent auf 5462 Zähler.
Vor dem Wochenende rechneten Händler aber mit einer gewissen
Zurückhaltung der Anleger. Zudem beginnt in der kommenden Woche
die Bilanzsaison, die zeigen sollte, in welche Richtung die
Märkte im zweiten Halbjahr tendieren werden. In der Schweiz
werden mit Novartis und SGS am Donnerstag auch
die ersten beiden Grosskonzerne ihre Zahlen vorlegen.
Ems Chemie brachte am Freitag die Halbjahreszahlen
und die Aktie legte 2,6 Prozent auf 149,90 sfr zu. Ems konnte
den Betriebsgewinn auf 154 Millionen sfr mehr als verdoppeln.
Der Nettoumsatz stieg um 54,4 Prozent auf 836 Millionen sfr und
lag damit über den Erwartungen der Analysten. Die seit Mitte
2009 spürbare Nachfrage-Erholung setze sich weiter fort,
erklärte die Firma. Dagegen dürften sich Rohstoffkosten und
Wechselkurse nicht entspannen. Auch die meisten anderen
Branchenvertreter tendierten fester. Lonza gewannen
1,7 Prozent.
Kaum verändert präsentierten sich die Papiere der
Pharmariesen Novartis und Roche . Der Beratungsausschuss
NICE der britischen Gesundheitsbehörde NHS hat das
Roche-Medikament Avastin aus Kostengründen erneut
zurückgewiesen. Roche wollte das Medikament zur Bekämpfung von
Brustkrebs einsetzen.
Die Anteile von Nestle rückten um 0,1 Prozent vor.
Knapp ein Prozent höher gehandelt wurden die Aktien der
Banken Credit Suisse und UBS. Bei den
Versicherungen gewannen Zurich und Swiss Re
rückten 0,7 Prozent vor.
Konjunkturhoffnungen beflügelten die Aktien zyklischer
Firmen wie ABB, Fischer , Swatch ,
Richemont und Holcim.
Sulzer , die am Vortag kräftig gestiegen waren,
ermässigten sich um 0,6 Prozent. "Alle haben Sulzer gekauft,
weil es plötzlich hiess, das Unternehmen werde bei der
Veröffentlichung des Auftragseingangs positiv überraschen",
sagte ein Händler.
Transocean gewannen vier Prozent. Ein Gericht in
New Orleans hat sich gegen das von der US-Regierung verlangte
Moratorium bei Tiefseebohrungen ausgesprochen.
Straumann gaben um 0,3 Prozent nach. Finanzchef
Wolf-Rüdiger Daetz verlässt den Dentalimplantathersteller nach
nur vier Monaten. Beat Spalinger, VR-Präsident und CEO, wird die
Leitung der Unternehmensfinanzen interimistisch wahrnehmen.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)