Zürich, 30. Mär (Reuters) - Die Schweizer Börse ist am
Dienstag um ein halbes Prozent fester gestartet. Unterstützung
kam dabei aus Übersee. Sowohl der Der Dow Jones<.DJI> als auch
der Nikkei hatten den Handel auf einem 18-Monats-Hoch beendet.
Als Zugpferd für den Markt erwies sich die
UBS-Aktie. Diese konnte nach einem Medienbericht zu
überraschend starken Erträgen im Festzinsgeschäft knapp fünf
Prozent zulegen und pendelte sich dann bei plus vier Prozent
ein. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg hat UBS im ersten
Quartal im Bereich Fixed Income einen Ertrag von rund 2,3
Milliarden Dollar erwirtschaftet. Der Geschäftsbereich war
während der Finanzkrise für die hohen Verluste der Bank
verantwortlich. Auch Credit Suisse profitierten von der
aufgehellten Stimmung und konnten 1,3 Prozent zulegen.
Der Leitindex SMI<.SSMI> stand nach rund anderthalb Stunden
0,4 Prozent höher auf 6880 Punkte vor. Der breite SPI<.SSHI> zog
ebenfalls 0,4 Prozent auf 6009 Punkte an.
Zur guten Stimmung trug ebenfalls die erfolgreiche
Platzierung einer siebenjährigen Anleihe Griechenlands am Vortag
bei. Allerdings treffe der SMI bei 6900 Punkten auf eine feste
Widerstandslinie, die es zunächst zu überwinden gelte, erklärten
Charttechniker. Im Vorfeld der US-Arbeitsmarktdaten am
Karfreitag dürften sich die Anleger zudem zurückhalten, hiess es
im Markt.
Unter dem gestiegenen Risikoappetit litten fürs erste die
Titel der defensiven Schwergewichte: Sowohl Nestle,
Novartis als auch Roche die allesamt leichte
Kursabschläge verbuchten. Allerdings dürfte Roche im weiteren
Verlauf von einer Neuindikation für das Krebsmedikament Xeloda
profitieren. Dieses ist in der EU in Kombination mit
Oxaliplation zur Behandlung von Dickdarmkrebs im Frühstadium
zugelassen worden.
Leicht zulegen konnten die Titel des
Pharmaauftragshersteller Lonza. Das Unternehmen gab
bekannt, die Produktionskapazität für einige Ernährungsprodukte
in China aufgrund der guten Nachfrage erhöhen zu wollen.
Im Finanzsektor stand neben den Titeln der Grossbanken Swiss
Life im Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Gewinn des
Versicherungskonzerns ist im abgelaufenen Jahr stärker als
erwartet um ein Fünftel auf 277 Mio sfr gesunken. Mit dazu bei
trug die deutsche Tochter AWD mit einem Verlust von 92 Mio sfr.
Dagegen stieg das Prämienvolumen auf 20,2 (VJ: 18,5) Mrd sfr.
Die Dividende soll auf 2,40 sfr je Aktie mehr als halbiert
werden. Der Start ins neu Jahr sei gut verlaufen, hiess es
weiter.
Konkurrent Zurich Financial tendierte knapp
behauptet. Cecilia Reyes ist per Anfang April zum Chief
Investment Officer (CIO) ernannt worden.
Bei der Bank Privee Edmond Rothschild fiel der
Reingewinn im abgelaufenen Jahr auf 137 Millionen sfr. Der
Nettoneugeldzufluss wuchs dagegen leicht auf 5,6 Milliarden sfr.
Die Aktie büsste ein knappes Prozent ein.
Der Westschweizer Verpackungsanlagenhersteller
Bobst hat 2009 mit tiefroten Zahlen abgeschlossen.
Insgesamt fuhr die Firma einen Verlust von 160,7 Mio sfr ein.
Allerdings soll der Umsatz 2010 auf 1,25 Mrd sfr steigen und
Ergebnis deutlich besser ausfallen. Der Kursverlust hielt sich
daher mit Minus 0,25 Prozent deutlich in Grenzen.
Die Titel des Heizungshersteller Zehnder legten 4,3
Prozent zu. Trotz Wirtschaftskrise konnte das Unternehmen 2010
mit einem Rekord-Konzerngewinn von 32,8 Millionen Euro
abschliessen. Zudem will Zehnder die Dividende auf 52 sfr je
Aktie erhöhen.
(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Albert Schmieder)