PASSAU (dpa-AFX) - Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer hat sich rigoros gegen einen Schuldenschnitt für das von der Staatspleite bedrohte Griechenland gewandt. Er widersprach damit auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die einen solchen Schritt am Wochenende nicht mehr grundsätzlich ausgeschlossen hatte.
Ein Schuldenschnitt öffentlicher Gläubiger für Athen 'wäre die völlig falsche Antwort', sagte Seehofer der 'Passauer Neuen Presse' (Montag). 'Wer soll noch mit Nachdruck sparen und reformieren, wenn er sich darauf verlassen kann, dass Schulden erlassen werden? Das ist für mich ein Punkt, den die CSU nicht mitmachen kann.'
Merkel hatte der 'Bild am Sonntag' gesagt, zunächst müsse das Rettungsprogramm für Griechenland umgesetzt werden. 'Wenn Griechenland eines Tages wieder mit seinen Einnahmen auskommt, ohne neue Schulden aufzunehmen, dann müssen wir die Lage anschauen und bewerten. Das ist nicht vor 2014/15 der Fall, wenn alles nach Plan läuft.' Die CDU-Chefin wies Vorwürfe zurück, sie sei wegen der Bundestagswahl 2013 gegen einen Schuldenschnitt bereits jetzt.
Im Frühjahr hatten private Geldgeber Athen freiwillig 53,5 Prozent der Schulden erlassen, was die Schuldenlast um rund 100 Milliarden Euro drückte. Einen weiteren Forderungsverzicht - diesmal zulasten der öffentlichen Geldgeber und damit der Steuerzahler - hatten Deutschland sowie die anderen Euro-Länder aus rechtlichen Gründen bisher abgelehnt./ll/sl/DP/zb
Ein Schuldenschnitt öffentlicher Gläubiger für Athen 'wäre die völlig falsche Antwort', sagte Seehofer der 'Passauer Neuen Presse' (Montag). 'Wer soll noch mit Nachdruck sparen und reformieren, wenn er sich darauf verlassen kann, dass Schulden erlassen werden? Das ist für mich ein Punkt, den die CSU nicht mitmachen kann.'
Merkel hatte der 'Bild am Sonntag' gesagt, zunächst müsse das Rettungsprogramm für Griechenland umgesetzt werden. 'Wenn Griechenland eines Tages wieder mit seinen Einnahmen auskommt, ohne neue Schulden aufzunehmen, dann müssen wir die Lage anschauen und bewerten. Das ist nicht vor 2014/15 der Fall, wenn alles nach Plan läuft.' Die CDU-Chefin wies Vorwürfe zurück, sie sei wegen der Bundestagswahl 2013 gegen einen Schuldenschnitt bereits jetzt.
Im Frühjahr hatten private Geldgeber Athen freiwillig 53,5 Prozent der Schulden erlassen, was die Schuldenlast um rund 100 Milliarden Euro drückte. Einen weiteren Forderungsverzicht - diesmal zulasten der öffentlichen Geldgeber und damit der Steuerzahler - hatten Deutschland sowie die anderen Euro-Länder aus rechtlichen Gründen bisher abgelehnt./ll/sl/DP/zb