😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Sloweniens Kreditwürdigkeit gesenkt - Klage gegen Moody's angedroht

Veröffentlicht am 19.05.2013, 14:39
LONDON/LJUBLJANA (dpa-AFX) - Wegen eines schlechteren wirtschaftlichen Ausblicks hat die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit des angeschlagenen Eurolands Slowenien um eine Stufe gesenkt. Der Ausblick für das Rating des unter einer schweren Bankenkrise leidenden Landes bleibt demnach negativ, womit eine weitere Herabstufung droht. Die aktuelle Bewertung liegt drei Noten über dem sogenannten Ramschniveau. Unterdessen kündigte Regierungschefin Alenka Bratusek an, den Fitch-Konkurrenten Moody's verklagen zu wollen.

'Wir denken über Rechtsmittel gegen Moody's nach und ich persönlich neige dazu', sagte Bratusek der Zeitung 'Vecer' in Maribor (Samstag). 'Die haben sich ungerechtfertigt in die Ausgabe slowenischer Staatsbonds eingemischt und so etwas sollte keine Ratingagentur dürfen', begründete sie ihren Standpunkt.

Der Hintergrund: Slowenien hatte Anfang Mai Dollaranleihen im Wert von umgerechnet 2,7 Milliarden Euro aufgelegt. Das Finanzministerium stoppte das Angebot vorübergehend, nachdem Moody's die Bonität Sloweniens am 1. Mai um zwei Stufen auf 'Ramschniveau' (Note 'Ba1') gesenkt hatte.

Ihre Regierung sei vor der Ausgabe der Dollar-Staatsbonds mit Moody's in Kontakt gewesen und es habe keinerlei Hinweise auf eine Änderung des Ratings gegeben, so Bratusek weiter. Am Ende konnte Slowenien doch die geplante Geldsumme einsammeln und hatte für zehnjährige Titel sechs Prozent Rendite zahlen müssen.

Slowenien gilt als nächster Kandidat für Staatshilfen der Euro-Partner. Bisher versucht das Land, seine Banken jedoch ohne externe Hilfe zu sanieren. Je schlechter ein Rating ist, desto teurer und schwerer kann die Aufnahme von Geld am Kapitalmarkt werden. Oder anders gesagt: Die Zinsen könnten steigen, was die ohnehin angespannte Finanzlage weiter verschärfen könnte. Bei Standard & Poor's (S&P) wird Slowenien weiterhin mit 'A-' bewertet.

Fitch begründete die jüngste Herabstufung am Freitagabend mit merklich verschlechterten Aussichten für das Wirtschaftswachstum und den Staatshaushalt. Daneben steigerten auch die hohen Kosten für die Sanierung des angeschlagenen Bankensystems den Schuldenstand. Die Banken brauchen für ihre Rekapitalisierung laut Fitch 2,8 Milliarden Euro. Dies ist mehr als doppelt so viel wie die Regierung erwartet.

Auch auf der politischen Seite sieht Fitch Risiken: Die Regierung gehe zwar zunehmend die Risiken im Bankensektor und strukturelle Reformen an. Die Handlungsfähigkeit sei jedoch wegen Konflikten zwischen den unterschiedlichen Regierungsparteien eingeschränkt.

Fitch sieht jedoch auch Stärken der slowenischen Wirtschaft: So liege der Schuldenstand im Jahr 2012 unter dem Durchschnitt der Eurozone. Die Leistungsbilanz habe im vergangenen Jahr einen Überschuss ausgewiesen und wird dies der Agentur zufolge auch in den kommenden beiden Jahren tun. Slowenien habe zudem weiterhin einen Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten./jsl/ey/he

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.