FRANKFURT (dpa-AFX) - Die anhaltenden Niedrigzinsen setzen die deutschen Lebensversicherer wie die Allianz nach Einschätzung der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) zunehmend unter Druck. Die Konzerne müssten sich auf die Situation mit längerlaufenden Geldanlagen, einem Schwenk zu mehr fondsgebundenen Verträgen ohne Garantien oder einer Kürzung der Gewinnbeteiligung einstellen, sagte S&P-Analyst Christian Badorff am Mittwoch in Frankfurt. Für die Kunden bedeutet das mittelfristig sinkende oder unsicherere Erträge aus ihren Lebensversicherungsverträgen.
In den kommenden fünf Jahren laufe allerdings selbst unter extremen Annahmen keiner der rund 30 von S&P hierzulande bewerteten Anbieter Gefahr, die eingegangenen Garantiezinsen für seine Kunden nicht mehr bezahlen zu können. Im Schnitt bewertet die Agentur die Bonität der von ihr beobachteten Lebensversicherer mit der Note 'A'. Der Ausblick für die Unternehmen ist insgesamt jedoch negativ, während die Schaden- und Unfallversicherer mit einem stabilen Ausblick besser dastehen.
Das geringe Zinsniveau schlägt erst nach und nach auf das Anlagevermögen der Versicherer und ihrer Kunden durch. Sobald einzelne Anlagen auslaufen, müssen die Unternehmen die Gelder zu den aktuellen Konditionen neu anlegen. Nach 3,5 Prozent für das Jahr 2011 könnten freiwerdende Mittel im laufenden Jahr nur zu 2,6 bis 3,2 Prozent wieder angelegt werden. Dies setzt die Lebensversicherer nach Ansicht von S&P stärker unter Druck als die Schaden- und Unfallversicherer. Ihrem Extremszenario hat S&P eine Wiederanlagerendite von 1,5 Prozent zugrunde gelegt.
'Aufgrund der niedrigen Zinsen reduziert sich für Lebensversicherungen die Marge zwischen der Kapitalanlagerendite einerseits und dem Garantiezins andererseits', sagte Badorff. Um die Garantien für Lebensversicherungen gegen die niedrigen Marktzinsen abzusichern, müssten die Unternehmen voraussichtlich die Zinszusatzreserve aufstocken und dazu möglicherweise laufende Anlagen auflösen. Dadurch könnten die Kapitalanlageergebnisse der Branche in diesem Jahr sogar steigen.
Die Kunden müssen sich nach Ansicht von S&P dennoch auf sinkende Überschussbeteiligungen einstellen. Denn die Absicherung der teilweise hohen Zinsgarantien von bis zu 4 Prozent für alte Versicherungspolicen geht zulasten der Überschussbeteiligung jüngerer Lebensversicherungsverträge mit niedrigeren Garantien. Für neu abgeschlossene Verträge liegt der Garantiezins inzwischen nur noch bei 1,75 Prozent. Im Schnitt kommen die bestehenden Verträge nach Einschätzung von S&P noch auf 3,1 Prozent./stw/zb/wiz
In den kommenden fünf Jahren laufe allerdings selbst unter extremen Annahmen keiner der rund 30 von S&P hierzulande bewerteten Anbieter Gefahr, die eingegangenen Garantiezinsen für seine Kunden nicht mehr bezahlen zu können. Im Schnitt bewertet die Agentur die Bonität der von ihr beobachteten Lebensversicherer mit der Note 'A'. Der Ausblick für die Unternehmen ist insgesamt jedoch negativ, während die Schaden- und Unfallversicherer mit einem stabilen Ausblick besser dastehen.
Das geringe Zinsniveau schlägt erst nach und nach auf das Anlagevermögen der Versicherer und ihrer Kunden durch. Sobald einzelne Anlagen auslaufen, müssen die Unternehmen die Gelder zu den aktuellen Konditionen neu anlegen. Nach 3,5 Prozent für das Jahr 2011 könnten freiwerdende Mittel im laufenden Jahr nur zu 2,6 bis 3,2 Prozent wieder angelegt werden. Dies setzt die Lebensversicherer nach Ansicht von S&P stärker unter Druck als die Schaden- und Unfallversicherer. Ihrem Extremszenario hat S&P eine Wiederanlagerendite von 1,5 Prozent zugrunde gelegt.
'Aufgrund der niedrigen Zinsen reduziert sich für Lebensversicherungen die Marge zwischen der Kapitalanlagerendite einerseits und dem Garantiezins andererseits', sagte Badorff. Um die Garantien für Lebensversicherungen gegen die niedrigen Marktzinsen abzusichern, müssten die Unternehmen voraussichtlich die Zinszusatzreserve aufstocken und dazu möglicherweise laufende Anlagen auflösen. Dadurch könnten die Kapitalanlageergebnisse der Branche in diesem Jahr sogar steigen.
Die Kunden müssen sich nach Ansicht von S&P dennoch auf sinkende Überschussbeteiligungen einstellen. Denn die Absicherung der teilweise hohen Zinsgarantien von bis zu 4 Prozent für alte Versicherungspolicen geht zulasten der Überschussbeteiligung jüngerer Lebensversicherungsverträge mit niedrigeren Garantien. Für neu abgeschlossene Verträge liegt der Garantiezins inzwischen nur noch bei 1,75 Prozent. Im Schnitt kommen die bestehenden Verträge nach Einschätzung von S&P noch auf 3,1 Prozent./stw/zb/wiz