FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) sieht die große Mehrheit der europäischen Unternehmen in Bezug auf ihre künftige Kreditwürdigkeit wesentlich besser aufgestellt als im Krisenjahr 2009. 'Die Unternehmen werden den Sturm überstehen können', sagte Tobias Mock, Leiter der Analyseabteilung bei S&P mit Blick auf ein Szenario einer milden Rezession im ersten Halbjahr. Drei Viertel der 700 von der Agentur bewerteten Unternehmen hätten einen stabilen, lediglich 19 Prozent einen negativen Ausblick. Ende 2009 hatten die Analysten mit 37 Prozent ungleich mehr Unternehmen einen negativen Ausblick attestiert. Banken und Versicherungen wurden dabei nicht berücksichtigt.
Gerade in Deutschland seien die meisten der von der Agentur bewerteten Unternehmen sehr gut durch die Krise gekommen. Sie hätten sich 'einen Puffer aufgebaut', der erst einmal 'abschmelzen' könne und sich zudem langfristig finanziert. Auch bei der Mehrzahl der europäischen Unternehmen dürfte der Puffer ausreichen.
Anders sehe es bei Unternehmen aus, die stark in den von der Schuldenkrise getroffenen Peripheriestaaten Europas engagiert sind. Hier dürften die Staatsverschuldung und die steigende Arbeitslosigkeit unter den Verbrauchern ihren Tribut fordern. Entsprechend höher seien die Risiken einer Abstufung der Kreditwürdigkeit dieser Unternehmen durch Standard & Poor's und damit auch die Probleme bei der Refinanzierung. Allgemein höher sei das Risiko bei Unternehmen aus dem Transport, Telekommunikations-, dem Luftfahrt- und Verteidigungssektor.
Auf der Sonnenseite stünden solche Konzerne und Unternehmen, die dank ihrer Exportkraft vom Wachstum in den Schwellenländern profitieren könnten. Hierzu gehörten etwa die Anbieter von Investitionsgütern wie Siemens oder Maschinenbauer. 'Viele haben einen super Job gemacht und sich angestrengt, die Kosten in den Griff zu kriegen', sagte Mock. Zu den Unternehmen mit guten Chancen auf einen stabilen oder positiven Ausblick gehörten zudem solche, die sich mit Zukäufen, Gewinnausschüttungen und Aktienrückkäufen zurückgehalten hätten.
Insgesamt werde die Zahl der Herabstufungen von Unternehmen mit einem spekulativen Rating in diesem Jahr zunehmen, sagte Mock. Es werde zudem einen Anstieg bei Unternehmen mit der schlechtesten Note 'D' geben, was gleichbedeutend mit einem Zahlungsausfall wäre. Deren Anteil an den mit einem spekulativem Rating bewerteten Unternehmen dürfte von 4,8 Prozent im vierten Quartal 2011 auf 6,1 Prozent klettern. Dies liege zwar über dem Mittelwert, aber immer noch weit entfernt von den mehr als 14 Prozent im dritten Quartal 2009.
Bei der Prognose kalkuliert Mock mit einer milden Rezession in Europa. Dieses Szenario habe eine Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent. Ein Auseinanderbrechen der Eurozone, eine harte Landung des chinesischen Wirtschaftswachstums oder ein erneutes Abgleiten der USA in eine Rezession könnten diese Annahme aber torpedieren und die Zahl der Herabstufungen nach oben treiben./stb/ep/wiz
Gerade in Deutschland seien die meisten der von der Agentur bewerteten Unternehmen sehr gut durch die Krise gekommen. Sie hätten sich 'einen Puffer aufgebaut', der erst einmal 'abschmelzen' könne und sich zudem langfristig finanziert. Auch bei der Mehrzahl der europäischen Unternehmen dürfte der Puffer ausreichen.
Anders sehe es bei Unternehmen aus, die stark in den von der Schuldenkrise getroffenen Peripheriestaaten Europas engagiert sind. Hier dürften die Staatsverschuldung und die steigende Arbeitslosigkeit unter den Verbrauchern ihren Tribut fordern. Entsprechend höher seien die Risiken einer Abstufung der Kreditwürdigkeit dieser Unternehmen durch Standard & Poor's und damit auch die Probleme bei der Refinanzierung. Allgemein höher sei das Risiko bei Unternehmen aus dem Transport, Telekommunikations-, dem Luftfahrt- und Verteidigungssektor.
Auf der Sonnenseite stünden solche Konzerne und Unternehmen, die dank ihrer Exportkraft vom Wachstum in den Schwellenländern profitieren könnten. Hierzu gehörten etwa die Anbieter von Investitionsgütern wie Siemens oder Maschinenbauer. 'Viele haben einen super Job gemacht und sich angestrengt, die Kosten in den Griff zu kriegen', sagte Mock. Zu den Unternehmen mit guten Chancen auf einen stabilen oder positiven Ausblick gehörten zudem solche, die sich mit Zukäufen, Gewinnausschüttungen und Aktienrückkäufen zurückgehalten hätten.
Insgesamt werde die Zahl der Herabstufungen von Unternehmen mit einem spekulativen Rating in diesem Jahr zunehmen, sagte Mock. Es werde zudem einen Anstieg bei Unternehmen mit der schlechtesten Note 'D' geben, was gleichbedeutend mit einem Zahlungsausfall wäre. Deren Anteil an den mit einem spekulativem Rating bewerteten Unternehmen dürfte von 4,8 Prozent im vierten Quartal 2011 auf 6,1 Prozent klettern. Dies liege zwar über dem Mittelwert, aber immer noch weit entfernt von den mehr als 14 Prozent im dritten Quartal 2009.
Bei der Prognose kalkuliert Mock mit einer milden Rezession in Europa. Dieses Szenario habe eine Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent. Ein Auseinanderbrechen der Eurozone, eine harte Landung des chinesischen Wirtschaftswachstums oder ein erneutes Abgleiten der USA in eine Rezession könnten diese Annahme aber torpedieren und die Zahl der Herabstufungen nach oben treiben./stb/ep/wiz