BERLIN (dpa-AFX) - Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon fordert angesichts der niedrigen Zinsen neue Wege bei der Vermögensbildung. "Wir müssen darüber nachdenken, die bewährten Instrumente des Vermögensbildungsgesetzes und die Arbeitnehmersparzulage an die neue Situation anzupassen", sagte Fahrenschon der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag). Gerade in Zeiten niedriger Zinsen müsse auch das Wertpapiersparen attraktiver gemacht werden. "Und schließlich sollte man sich Gedanken darüber machen, wie wir mehr Menschen in Wohneigentum bringen können - hier liegt Deutschland europaweit auf einem hinteren Platz", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV).
Vermögensverlusten durch die niedrigen Zinsen könne man nicht mit noch mehr Konsum begegnen. "Wir brauchen eine gesellschaftliche, eine politische Debatte: Wie können wir den Menschen in diesem Land vermitteln, dass es auch in Zukunft wichtig, richtig und klug ist, vorzusorgen?" Von der Europäischen Zentralbank (EZB) wünscht sich Fahrenschon einen Kurswechsel in der Zinspolitik spätestens Anfang 2016. Die europäischen Rahmendaten wiesen in die richtige Richtung, die mittelfristige Inflationserwartung der EZB rutsche auch schon wieder in den vorgesehenen Zielkorridor. "Spätestens Anfang kommenden Jahres brauchen wir ein Signal, dass die EZB wieder langsam in ein normaleres Zinsumfeld steuern will", sagte der Sparkassenpräsident.