Frankfurt, 12. Apr (Reuters) - Die Euro-Staaten haben am
Wochenende ihren Notfallplan für das schuldengeplagte
Griechenland konkretisiert. Im ersten Jahr wollen die Staaten
dem Mittelmeer-Anrainer bis zu 30 Milliarden Euro zu einem Zins
von etwa fünf Prozent zur Verfügung stellen. Der Euro
JENS-OLIVER NIKLASCH, LBBW
"Mit dem Hilfspaket ist bis auf weiteres ein Zahlungsausfall Griechenlands verhindert. Das ist das von uns seit Monaten erwartete Szenario eines Supports im Worst-Case."
JÖRG KRÄMER, COMMERZBANK
"Die Wahrscheinlichkeit ist gestiegen, dass Griechenland die in Aussicht gestellten Mittel mit den recht günstigen Zinskonditionen in Anspruch nimmt. Auf der einen Seite ist dadurch die Unsicherheit am Markt gesunken. Auf der anderen Seite hat der Euroraum einen weiteren Schritt in Richtung einer Transferunion gemacht. Die Risikoaufschläge für griechische Staatsanleihen dürften jetzt fallen, aber wohl nicht auf das Niveau von vor der Krise zurückkehren."
HEINO RULAND, RULAND RESEARCH:
"Die Einigung bedeutet eine Subvention der griechischen Zinslast. Kurzfristig werden die Bemühungen Griechenland helfen. Der Euro, griechische Anleihen und Aktien werden kräftig anziehen, da Leerverkäufer ihre Positionen schließen werden. Wir gehen aber davon aus, dass die Erleichterung nur kurzlebig sein wird."
SOCIETE GENERALE
"Das Paket ist eine gute Nachricht. Es eröffnet Griechenland Zeit, um Kreditwürdigkeit zurückzugewinnen und sollte ein Zeichen von Vertrauen in den griechischen Anleihen- und Aktienmarkt bringen. Das Paket ist zudem insofern wichtig, als es ein deutlicher Beweis dafür ist, dass der politische Wille hinter der europäischen Einheitswährung sehr stark bleibt."
(Reporter: Hakan Ersen und Stefan Schaaf; redigiert von Kerstin Leitel)