HEIDELBERG (dpa-AFX) - Eine frühe Einbürgerung zahlt sich einer Studie zufolge für Staat und Zuwanderer gleichermaßen aus. Die Ankömmlinge haben demnach die Chance, schneller Geld zu verdienen und eine feste Arbeit zu bekommen. Der Staat profitiert wiederum von mehr Steuereinnahmen und hat weniger Sozialausgaben, wie eine am Freitag veröffentlichte Untersuchung der Wirtschaftswissenschaftlerin Christina Gathmann von der Universität Heidelberg zeigt. Für die Studie wurden Datensätze des Mikrozensus und Befragungen von Einwanderern über mehrere Jahre ausgewertet.
Demnach führt eine schnellere Einbürgerung im internationalen Vergleich zu größeren Lohnsteigerungen und stabileren Beschäftigungsverhältnissen. Auch die Aufstiegschancen von Zuwanderern in besser bezahlte Berufe und Branchen wachsen. Im europäischen Vergleich sind Neuankömmlinge demnach meist "mit höherer Wahrscheinlichkeit arbeitslos und verdienen weniger als die einheimische Bevölkerung". In Staaten, die wie Deutschland zuletzt ihre Einbürgerungsbestimmungen liberalisiert haben, habe eine frühe Einbürgerung die Aussichten der Zuwanderer auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessert. "Besonders stark wächst der Lohn bei Einwanderern aus ärmeren Ländern: Ihre wirtschaftliche Situation unterscheidet sich im Laufe der Zeit nicht mehr von Zuwanderern aus entwickelten Ländern", so Gathmann. In Deutschland profitierten demnach besonders Frauen, die ohne Einbürgerung auf dem Arbeitsmarkt oft benachteiligt seien.