MADRID (dpa-AFX) - Der spanische Telekomkonzern Telefonica (FSE:TNE5) F:TEF will sein Geschäft in Lateinamerika ausbauen. Für den brasilianischen Festnetzanbieter Global Village Telecom (GVT) des Medienkonzerns Vivendi (PSE:PVIV) (FSE:VVU) bieten die Spanier insgesamt rund 6,7 Milliarden Euro in bar und Aktien, wie der Konzern am Dienstag in Madrid mitteilte. Telefonica will die eigene Tochter in dem lateinamerikanischen Land mit GVT fusionieren und so Einsparungen erzielen. Zusätzlich zu gut 3,9 Milliarden Euro in bar soll Vivendi über eine Kapitalerhöhung 12 Prozent der Aktien am neuen Unternehmen erhalten. Zusätzlich bietet Telefonica den Erwerb von gut 8 Prozent der Aktien der gemeinsamen Beteiligung Telecom Italia (AFF:TIT) (ETR:TQI) an.
Lateinamerika ist für Telefonica bereits der größte Markt. In Europa und vor allem auf dem spanischen Heimatmarkt kämpft das Unternehmen mit scharfer Konkurrenz. In Deutschland übernimmt der Ableger Telefonica Deutschland F:O2D (O2) derzeit für 8,65 Milliarden Euro E-Plus vom niederländischen KPN-Konzern (ETR:KPN) (ASX:KPN). In Lateinamerika hatte Telefonica zuletzt mit negativen Währungseffekten zu kämpfen. Vivendi stößt derweil Beteiligungen aus dem Telekombereich ab - zuletzt den zweitgrößten französischen Mobilfunker SFR.