Tokio, 20. Mai (Reuters) - Trotz eines beispiellosen Konjunktureinbruchs hat die Tokioter Börse am Mittwoch fester notiert. Hohe Rohstoffpreise schürten das Interesse an Handelshäusern wie Mitsui<8031.T> oder Mitsubishi<8058.T>. Zu den Gewinnern zählte zudem der Autobauer Nissan<7203.T>, der dank Steueranreizen für klimafreundliche Fahrzeuge eine Nachfragesteigerung von 30 Prozent verzeichnete. Ansonsten richteten die Anleger ihren Blick fest nach vorne: Der als "Angstbarometer" bekannte VIX-Index<.VIX> der Chicagoer Optionenbörse fiel zum ersten Mal seit dem Kollaps der US-Bank Lehman Brothers vor acht Monaten unter die Marke von 30 Punkten.
Dagegen verlief der Jahresauftakt in Japan denkbar schlecht. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte vorläufigen Daten zufolge in einem Rekordtempo von vier Prozent. Die Händler trösteten sich damit, dass die Zahlen dennoch etwas besser als erwartet ausfielen. "Das beruhigte", sagte ein Aktienstratege von Mitsubishi UFJ Securities.
Der Nikkei-Index<.N225> der 225 führenden Werte legte im Vormittagshandel gut 0,4 Prozent auf 9330 Punkte zu, blieb damit allerdings weiter unter der psychologisch wichtigen Marke von 9500 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> gewann knapp 0,4 Prozent auf 883 Zähler. Die US-Börsen hatten am Vorabend leichter geschlossen, während der Dax in Frankfurt Zugewinne von 2,2 Prozent verbuchte.
Nach Aufschlägen beim Ölpreis verteuerten sich Mitsui-Aktien um 4,4 Prozent, Mitsubishi-Anteile um 3,7 Prozent. Der Nissan-Kurs notierte mehr als drei Prozent höher. Zugewinne verzeichneten auch die Aktien einheimischer Einzelhändler und Pharmahersteller, deren Geschäftsaussichten von einer wachsenden Zahl von Schweinegrippefällen in Japan profitierten. Der Kurs von Mitsubishi UFJ Financial<8306> veränderte sich kaum. Die größte Bank Japans hatte für das jüngste Quartal einen Verlust von 2,2 Milliarden Dollar vorgelegt.
(Reporter: Elaine Lies; bearbeitet von Angelika Stricker)