Tokio, 27 Mai (Reuters) - Gedrückt von einem starken Yen und neuen Sorgen wegen der Schuldenkrise in der Euro-Zone hat die Tokioter Börse am Donnerstag schwächer tendiert. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> beendete den Morgenhandel mit einem Minus von 0,58 Prozent bei 9467,63 Punkten, nachdem er zu Beginn des Handels gar auf ein Sechsmonats-Tief von 9395,29 Punkte abgesackt war. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> sank um 0,2 Prozent auf 857 Punkte.
Die japanische Börse folgte damit der Wall Street, wo der Dow Jones Index erstmals seit dem 8. Februar unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 10.000 Punkten geschlossen hatte. Auslöser war ein Bericht der "Financial Times", wonach China wegen wachsender Bedenken über die marode Haushaltslage in Ländern wie Griechenland und Portugal seine Euro-Zonen-Anlagen überprüft.
Nun zahle der Markt den Preis dafür, dass er die Schwere der Probleme in den südlichen Euro-Staaten lange unterschätzt habe, sagte Fumiyuki Nakanishi von SMBC Friend Securities. Der Bericht über Chinas Vorgehen unterstreiche, wie ernst die Probleme seien. Im Markt herrsche daher die Stimmung vor, Risiken zu minimieren und riskante Positionen abzubauen. Selbst die Aussichten auf gute Unternehmenszahlen könnten das nicht wettmachen.
Exportorientierte Titel gaben angesichts des stärkeren Yen nach, der Ausfuhren verteuert. Bei einigen Aktien griffen Investoren bei niedrigen Preise allerdings dann doch wieder zu. So konnte Sony<6758.T> am Mittag seinen Schlusskurs vom Vortag von 2731 Yen halten, nachdem die Aktie auf den niedrigsten Wert dieses Jahres gefallen war.
Die Anteilsscheine des Pharmaunternehmens Nichi-Iko<4541.OS>
legten um fünf Prozent auf 3025 Yen zu, nachdem die
Wirtschaftszeitung "Nikkei" von einer Kapital- und
operationellen Verflechtung mit Sanofi-Aventis
(Reporter: Aiko Hayashi, bearbeitet von Klaus-Peter Senger)