NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag im Handelsverlauf ihre Kursgewinne ausgeweitet. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am späten Nachmittag 52,25 US-Dollar. Das waren 1,39 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,21 Dollar auf 47,16 Dollar.
Die Folgen des Tropensturms "Harvey" für die US-Ölindustrie hatten die Ölpreise über weite Strecken der Woche belastet und sind nach wie vor das beherrschende Thema am Markt. Durch Überschwemmungen im Süden der USA sind rund 23 Prozent der Raffineriekapazität in den USA ausgefallen, was die Nachfrage nach Rohöl senkt. Die Kursgewinne beim Rohöl begründeten Experten mit der Erwartung, dass diese Situation weniger lange anhalten könnte aus bisher prognostiziert. Dann könnte sich auch das Angebot an Benzin rascher als erwartet erholen. Als Folge der Überschwemmungen sind die Benzinpreise stark gestiegen. Der Preis für Benzin zur Lieferung im September sprang erstmals seit zwei Jahren über zwei Dollar je Gallone (etwa 3,8 Liter). Seit dem Wochenende ging es mit dem Future-Preis mehr als 20 Prozent nach oben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete von verstärkten Lieferungen von Benzin aus Europa in Richtung der USA. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG) könnte "Harvey" auch in Europa die Benzinpreise nach oben treiben.