ROUNDUP: ZEW-Konjunkturerwartungen mit schwachem Jahresauftakt
MANNHEIM - Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich zu Beginn des Jahres unerwartet stark eingetrübt. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW fiel im Januar gegenüber dem Vormonat um 5,4 Punkte auf 10,3 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Analysten hatten bei einem der ersten bedeutenden Frühindikatoren im Jahr 2025 im Schnitt nur einen leichten Rückgang auf 15,1 Punkten erwartet.
Deutsche Topmanager erwarten drittes Rezessionsjahr in Folge
DAVOS - Die Mehrheit der deutschen Führungskräfte erwartet mit Blick auf 2025 das dritte Rezessionsjahr in Folge. In den deutschen Chefetagen rechnen 56 Prozent mit einem weiteren Minus-Jahr - mit schwacher Nachfrage sowie Versorgungsengpässen bei Energie und Fachkräften. Das geht aus einer Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC unter rund 4.700 Unternehmenschefs in 109 Ländern hervor, die zum Weltwirtschaftsforum in Davos veröffentlicht worden ist.
IfW Kiel: Unsicherheit durch Trump nicht gut für Wirtschaft
KIEL - Die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump bringt nach Ansicht des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) zunächst viel Unsicherheit. "Das ist nicht gut für die deutsche Wirtschaft", so der Präsident des IfW Kiel, Moritz Schularick. "Wir wissen nicht, welche Pläne Trump wirklich umsetzen will und wo er vielleicht blufft, um seine Verhandlungsposition zu stärken." Sicher sei nur, dass Trump mehr an Deals als an einer regelbasierten Weltwirtschaft interessiert sei. "Die Zeiten der immer schnelleren Globalisierung, niedriger Zölle und der Streitbeilegung im Rahmen der WTO sind damit vorerst vorbei", sagt Schularick.
ROUNDUP 2: Die Welt bringt sich für neue US-Außenpolitik in Stellung
DAVOS/MOSKAU/PEKING/BERLIN - US-Präsident Donald Trump hat bereits in den ersten Stunden seiner Amtszeit einen drastischen Kurswechsel in der US-Außenpolitik eingeleitet: Aufkündigung des Pariser Klimaabkommens, Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation, Ankündigung von Strafzöllen und Gebietsansprüche auf den Panamakanal. Verbündete und Kontrahenten bringen sich dafür in Stellung.
Trumps Außenminister: US-Interessen stehen an erster Stelle
WASHINGTON - Bei jeder außenpolitischen Entscheidung der USA unter Donald Trump werden nach Aussage des neuen Außenministers Marco Rubio die nationalen Interessen im Zentrum stehen. "Alles, was wir tun, muss durch die Antwort auf eine von drei Fragen gerechtfertigt sein. Macht es uns stärker? Macht es uns sicherer? Und macht es uns wohlhabender?", sagte der Republikaner, nachdem der neue US-Vizepräsident J.D. Vance ihn vereidigt hatte.
Von der Leyen warnt Trump vor Handelskrieg
DAVOS - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den neuen US-Präsidenten Donald Trump vor einem Handelskrieg mit Europa gewarnt und Verhandlungsbereitschaft signalisiert. "Es gibt keine anderen Volkswirtschaften in der Welt, die so eng miteinander verflochten sind wie wir", sagte die deutsche Spitzenpolitikerin beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Europäische Unternehmen beschäftigten in den USA 3,5 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner. Und eine weitere Million amerikanische Arbeitsplätze hingen direkt vom Handel mit Europa ab.
BDI zu USA-Handel: Keine vorschnellen Gegenmaßnahmen
BERLIN - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnt vor der Eskalation eines möglichen Handelskonflikts mit den USA. "Die EU-Kommission hätte Optionen, wie sie entschlossen auf neue Zölle auf Waren aus der EU reagieren und Gegenmaßnahmen einleiten könnte", erklärte Wolfgang Niedermark, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, in Berlin. "Aber das sollte nicht der erste Reflex sein. Möglichkeiten, zum beiderseitigen Nutzen enger zusammenzuarbeiten, gibt es weiterhin viele, etwa bei Regulierungsfragen, technischen Standards oder resilienten Lieferketten."
IEA fordert Schulterschluss zur Sicherung der Gasversorgung
PARIS - Angesichts eines angespannten Gasmarktes hat die Internationale Energieagentur (IEA) zu einer verstärkten Zusammenarbeit bei der Sicherstellung der globalen Gasversorgung aufgerufen. Im vergangenen Jahr seien bereits Initiativen zur Verbesserung der Markttransparenz, des Datenaustauschs und der Kooperationsmechanismen für Gas und Flüssiggas gestartet worden, teilte die IEA in ihrem vierteljährlichen Gasmarktbericht in Paris mit.
EU gibt Schuldensünder Frankreich Segen für Sparpläne
BRÜSSEL - Das hoch verschuldete Frankreich hat vom Rat der EU grünes Licht für seine Pläne zur schrittweisen Senkung seines erheblichen Defizits erhalten. Das Gremium der Regierungen der EU-Mitgliedstaaten folgte damit bei einem Treffen in Brüssel einer Empfehlung der EU-Kommission zur Annahme des Haushaltsplans aus Paris. Dieser sieht vor, dass die Neuverschuldung bis 2029 stufenweise auf die vorgeschriebene Grenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung sinken soll.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.