Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) rechnet für dieses Jahr mit einem Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit in der Welt. Nach 12,9 Prozent im Jahr 2015 werde der Anteil der Arbeitslosen zwischen 15 und 24 Jahren in diesem Jahr voraussichtlich auf 13,1 Prozent steigen, teilte die ILO am Mittwoch in Genf mit. Das würde 71 Millionen junge Arbeitslose bedeuten - eine halbe Million mehr als 2015.
Außerdem käme die neue Quote damit nah an den Rekordwert von 13,2 Prozent im Jahr 2013 heran. In den folgenden Jahren war der Wert wieder zurückgegangen. Der zu erwartende erneute Anstieg in diesem Jahr sei damit zu erklären, dass es in einigen Schwellenländern, die wichtige Exporteure von Rohstoffen sind, eine tiefere Rezession gebe als erwartet, erklärte ILO-Ökonom Steven Tobin. Außerdem stagniere das Wirtschaftswachstum in einigen Industrieländern.
Nach Weltregionen geordnet sind die arabischen Länder und Nordafrika mit einer Quote um die 30 Prozent am stärksten von Jugendarbeitslosigkeit betroffen. Der Anstieg der Quote ist laut ILO hingegen in den Schwellenländern am größten: Nach 13,3 Prozent im vergangenen Jahr seien nun der Prognose zufolge 13,6 Prozent betroffen und damit 53,5 Millionen junge Menschen.
In den Industriestaaten ist laut ILO für 2016 mit einer Quote von 14,5 Prozent oder 9,8 Millionen Betroffenen zu rechnen. Die Lage werde sich 2017 voraussichtlich mit einer Quote von 14,3 Prozent nur wenig bessern, prognostizierte die UN-Organisation.
Der ILO-Bericht hebt hervor, dass Arbeitslosigkeit bei jungen Leuten nur ein Teil des Problems sei. So lebten mehr als ein Drittel der jungen Menschen, die Arbeit haben, in extremer oder moderater Armut. Bei älteren Arbeitnehmern liege dieser Anteil etwas über einem Viertel.