Tokio (Reuters) - US-Vizepräsident Mike Pence hat eine drastische Verschärfung der Sanktionen gegen Nordkorea angekündigt.
Die USA und ihre Verbündeten würden den größtmöglichen Druck solange aufrechterhalten, bis es "Schritte zu einer kompletten, überprüfbaren und unumkehrbaren atomaren Abrüstung unternimmt". "Zu diesem Zweck gebe ich heute bekannt, dass die Vereinigten Staaten demnächst die schärfsten und aggressivsten Wirtschaftssanktionen verkünden werden, die jemals verhängt wurden", sagte Pence, der sich auf dem Weg zu den Olympischen Winterspielen in Südkorea befindet. Er bekräftigte zudem, dass für die USA im Atomstreit mit Nordkorea "alle Optionen auf dem Tisch liegen" - eine Formulierung, die auch militärische Aktionen einschließt.
Zur Eröffnung der Spiele am Freitag in Pyeongchang wird auch die Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un erwartet. Nordkoreas Führung habe mitgeteilt, dass die 28-jährige Kim Yo Jong vom offiziellen Staatschef Kim Yong Nam sowie dem Vorsitzenden des Nationalen Sportausschusses, Choe Hwi, begleitet werde, teilte das Ministerium für Wiedervereinigung in Seoul am Mittwoch mit. Die Einbeziehung von Kim Yo Jong in die Delegation sei bedeutsam, denn sie sei nicht nur die Schwester des Machthabers, sondern auch ein ranghohes Mitglied der regierenden Arbeiterpartei.
USA BETRACHTEN KOREANISCHES TAUWETTER MIT SKEPSIS
Die beiden Staaten wollen dies nutzen, um den innerkoreanischen Dialog wieder aufzunehmen und voranzubringen. Die USA haben indes davor gewarnt, dass Nordkorea die Spiele für Propagandazwecke missbrauchen könnte. Die Teilnahme Kim Yo Jongs könnte zudem zu Reibungen mit den USA führen, denn sie wurde im vergangenen Jahr wegen Menschenrechtsverletzungen auf die US-Sanktionsliste gesetzt. Choe unterliegt im Rahmen der UN-Sanktionen einem Reiseverbot.
Kim Yo Jong ist Vizedirektorin der Parteiabteilung für Agitation und Propaganda, die für die Verbreitung der Parteiideologie durch Medien, Kunst und Kultur verantwortlich ist. Choe hatte früher für dieselbe Abteilung gearbeitet.
Am Mittwoch traf eine Gruppe von 280 Nordkoreanern im Süden ein, die die Sportler bei den Spielen anfeuern sollen. Zu ihnen gehören auch Journalisten, Funktionäre und Taekwondo-Sportler, die in einer Veranstaltung den Kampfsport vorstellen sollen. Die Gruppe sei mit einem Bus am Grenzübergang angekommen und von dort zum Olympiaort Pyeongchang weitergereist, teilte das Ministerium für Wiedervereinigung mit.