😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Verbraucherschützer: Solarförderung massiv kappen

Veröffentlicht am 08.01.2012, 12:07
Aktualisiert 08.01.2012, 12:08
BERLIN (dpa-AFX) - Die Verbraucherzentrale Bundesverband sieht bei der Energiewende erhebliche Kostenrisiken und fordert daher eine massive Kappung der Solarstrom-Förderung. '15 Cent je Kilowattstunde für eine Dachanlage reichen vollkommen aus', sagte Energieexperte Holger Krawinkel der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit gibt es nach einer Kürzung um 15 Prozent 24,43 Cent. Da angesichts der Billigangebote aus China der Modulpreis massiv gefallen ist, war es Ende 2011 vor der neuerlichen Kürzung zu einer Rekordanmeldung neuer Solaranlagen gekommen.

Laut Krawinkel muss eine weit rigorosere Kappung her. Denn durch den anhaltenden Boom steigen die Kosten für die Verbraucher, die die auf 20 Jahre garantierte Förderung über den Strompreis mitbezahlen müssen. Im Dezember war eine neu installierte Photovoltaik-Leistung von 3000 Megawatt gemeldet worden - so viel wie nie zuvor in einem Monat. Insgesamt gingen nach dem bisherigen Rekordjahr 2010 (7400 Megawatt) 2011 Solaranlagen mit einer Leistung von 7500 Megawatt neu ans Netz. 'Man muss jetzt eingreifen, sonst laufen die Kosten davon', sagte Krawinkel angesichts von bis zu acht Milliarden Euro an Solarförderkosten 2011.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) verfolgt das Modell eines 'atmenden Deckels'. Geht eine bestimmte Anzahl neuer Anlagen ans Netz, sinkt automatisch die Förderung. Für Sonnenstrom gibt es zur Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien Vergütungen, die weit über dem Marktpreis liegen. Den Aufschlag zahlen die Bürger über den Strompreis.

'Das Konzept des atmenden Deckels ist gescheitert', sagte Krawinkel. Statt ständigen Schlussverkäufen vor Förderkürzungen sei es sinnvoller, die Förderung zum 1. April auf 15 Cent für Dachanlagen abzusenken - jedes Jahr solle sie um einen weiteren Cent sinken bis auf 10 Cent. 'Dann sind die Kostenbelastungen deutlich geringer.' Solarstrom vom Hausdach koste jetzt schon angesichts des Preisverfalls bei Modulen oft nur noch 15 Cent in der Produktion.

Bei großen Freiflächenanlagen könnten bereits 10 Cent an Förderung reichen. Damit würde die Differenz zum Nettostrompreis von rund 5 Cent deutlich sinken - diese Differenz ist über die Erneuerbare-Energien-Umlage über den Strompreis zu zahlen. Krawinkel betonte, bei einer solchen Förderkürzung und einer entsprechenden Entlastung für die Verbraucher würden sich neue Spielräume eröffnen.

Dann könnten weit mehr Solarparks im Süden gebaut werden und so die Versorgungssicherheit bei der Energiewende gestärkt werden. 'Dann könnte man auch ohne einen übermäßigen Netzausbau von Nord nach Süd auskommen', betonte der Verbraucherschützer. So könnte Solarkraft neben Windenergie an Land zu einem finanzierbaren Träger der deutschen Energiewende werden. Mit dem jetzigen Fördermodell drohe aber die Solarenergie wegen der hohen Kosten die Bürger zu überfordern und stelle daher eine große Gefahr für die Akzeptanz dar./ir/DP/zb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.