(Wiederholung vom Samstag)
* Anleger warten gespannt auf Daten vom Arbeitsmarkt
* Börse am Karfreitag geschlossen
* Umschichtungen vor Quartalsende am Mittwoch
* Rentenmarkt mit 4 vH Rendite wird zur Anlage-Alternative
New York, 27. Mär (Reuters) - Der Glaube an eine Wende am US-Arbeitsmarkt und die damit verbundene Hoffnung auf eine Festigung der Konjunkturerholung könnte den Dow-Jones-Index in dieser Woche über 11.000 Punkte hieven. Auch die Neupositionierung der Anleger vor dem Quartalsende am Mittwoch könnte den US-Börsen in der verkürzten Handelswoche einen Schub geben - am Karfreitag ruht auch in den USA der Handel. Die Fortsetzung der jüngsten Rally könnte jedoch durch die steigenden Zinsen am Rentenmarkt gebremst werden. Dort locken etwa zehnjährige Staatspapiere mit relativer Sicherheit und einer Rendite von mittlerweile fast vier Prozent.
Die vergangene Handelswoche beendeten die US-Börsen uneinheitlich: Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte schloss mit am Freitag einem Plus von knapp 0,1 Prozent auf 10.850 Punkte, Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> legte ebenfalls um knapp 0,1 Prozent auf 1166 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gab dagegen 0,1 Prozent auf 2395 Punkte nach. Auf Wochensicht verzeichneten jedoch alle Börsenbarometer damit zum vierten mal in Folge Gewinne.
Mit größter Spannung erwarten Börsianer in dieser Woche den Arbeitsmarktbericht, der jedoch erst am Freitag und damit nach dem Ende der verkürzten Handelswoche veröffentlicht wird. Anleger müssen sich also schon vorher positionieren und etwa darauf wetten, dass die Daten das erhoffte Signal für eine Besserung im März bringen. "Die Zahl der Jobs ist eindeutig das Wichtigste in dieser Woche", sagte Phil Orlando von Federated Investors in New York. "Aber es wird erst am folgenden Montag eine verzögerte Reaktion darauf geben - es sei denn, die Arbeitslosenanträge am Donnerstag sind so hervorragend, dass sie dies schon etwas vorwegnehmen." Volkswirte gehen im Schnitt davon aus, dass in den USA im März 190.000 Arbeitsplätze entstanden sind und die Arbeitslosenquote bei 9,7 Prozent verharrt ist.
Nach der Hilfszusage der Euro-Länder für Griechenland dürften die Sorgen der Anleger über die maroden Staatsfinanzen zunächst etwas abflauen. Analysten warnen jedoch bereits vor weiteren Gefahrenquellen wie etwa Portugal. "Immerhin haben die Europäer jetzt einen Präzedenzfall geschaffen, wie sie mit finanziellen Notlagen umgehen", lobte Ken Farsalas von Oberweis Asset Management. Wie empfindlich der Markt jedoch für negative Überraschungen bleibt, zeigte sich bereits am Freitag, als Berichte über Spannungen zwischen den Rivalen Nord- und Südkorea für sofortige Unruhe und Kursverluste sorgten.
Der Aufwärtstrend der vergangenen vier Wochen hat die US-Börse bereits jetzt auf den höchsten Stand seit September 2008 getragen. Aus Furcht vor Rückschlägen könnten sich Anleger deshalb zunehmend dem Rentenmarkt zuwenden. Die steigenden Renditen dort dürften irgendwann ein Hindernis für die Aktienmärkte werden, erklärte Quincy Krosby von Prudential Financial. Einerseits machen höhere Zinsen die Bonds als Investition interessanter und könnten deshalb für Geldabflüsse aus dem Aktienmarkt sorgen. Andererseits verteuern steigende Renditen die Geldversorgung der Unternehmen und haben damit auch direkte realwirtschaftliche Konsequenzen. "Angesichts der schwachen Wirtschaft ist das besorgniserregend", warnte Krosby.
Eine ganze Flut von Konjunkturdaten liefern in dieser Woche weitere Hinweise darauf, ob sich die Erholung weiter festigt. Am Montag werden Einkommensdaten und am Dienstag das Verbrauchervertrauen sowie Hauspreisdaten Aufschluss über die Lage der Konsumenten geben. Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex am Mittwoch sowie der ISM-Index am Donnerstag werden Schlaglichter auf den Zustand der Industrie werfen.
(Reporter: Rodrigo Campos; geschrieben von Sören Amelang; redigiert von Scot W. Stevenson)