von Robert Zach
Investing.com - Die Wall Street kannte seit Jahresanfang nur eine Richtung - die nach oben. S&P 500 und Nasdaq erreichten gar neue Rekordhochs. Im Mai allerdings wurden die Märkte bisher kräftig durchgeschüttelt - ganz nach dem Motto: "Sell in May and go away, but remember to come back in November".
Der Grund: Trumps Handelskrieg mit China und wohl bald mit Europa.
Auf extreme Schwankungen an den Aktienmärkten sollten sich Anleger daher einstellen - zumindest auf kurze Sicht. Denn: politische Börsen haben bekanntlich kurze Beine und in der Vergangenheit griffen im Zweifel die Notenbanken ein.
Wie dem auch sei: kurzfristig könnte es aber vogelwild an den Märkten werden, da die Volatilität trotz der jüngsten Mini-Korrektur immer noch historisch niedrig ist, die Terminkurve des VIX, der die Preise für Optionen abbildet, mit denen sich Anleger gegen Verluste wegen überraschender Schwankungen im S&P 500 absichern können, in der letzten Woche aber in die Backwardation gefallen ist.
In der Regel zeigt die Terminmarktkurve des VIX nach oben, sie zeigt also eine Contango-Situation an, da die Anzahl der Überraschungen sowie die Unsicherheit der Aktienanleger zurück geht. Das ist positiv für US-Aktien, da sich die Anleger bei ihrer Investition in den Aktienmarkt recht sicher fühlen. Sobald die Kurve jedoch eine Backwardation-Situation zeigt, sind Marktteilnehmer besorgt über die kurzfristigen Risiken für US-Aktien.
Hier gehen die Marktteilnehmer offensichtlich davon aus, dass sich der Handelskrieg in der nächsten Zeit weiter zuspitzen und die Aktienkurse nach unten drücken wird.
Darüber hinaus scheinen die Anleger weitgehend unbesorgt zu sein. Das lässt sich anhand des Stimmungsindikators Fear & Greed von CNN Money ablesen, der zwar auf „Fear“ sprang, aber sich im historischen Kontext nach wie vor um seinen Mittel von 35 bis 40 bewegt.