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WDHLG-FOKUS 2-Deutscher Regulierungsvorstoß schreckt Börsen auf

Veröffentlicht am 19.05.2010, 15:32

(korrigiert Grammatikfehler im ersten Satz)

* Leerverkaufsverbot schürt Nervosität

* Dax fällt unter 6000 Punkte, Euro unter 1,22 Dollar

* Börsianer kritisieren Zeitpunkt und deutschen Alleingang

(neu: aktualisierte Kurse, Strategen)

Frankfurt, 19. Mai (Reuters) - Das überraschende Verbot bestimmter hochspekulativer Finanzgeschäfte in Deutschland hat an den Märkten die Angst vor schärferer Regulierung geschürt. Investoren reagierten verschnupft und ließen am Mittwoch deshalb die Finger von riskanteren Anlagen. Europaweit fielen die Börsen, nachdem bereits die Aktienkurse in New York und Asien nachgegeben hatten. In Frankfurt rutschte der Dax<.GDAXI> wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten und verlor knapp drei Prozent auf 5972 Zähler. Auch die Börsenplätze in London, Paris und Madrid lagen jeweils rund zwei Prozent im Minus. Der Euro rutschte bis auf ein Vier-Jahres-Tief von 1,2146 Dollar.

"Das Leerverkaufsverbot war jetzt wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat", sagte LBBW-Aktienstratege Steffen Neumann. "Schon vorher war die Nervosität extrem hoch." Die deutsche Aufsichtsbehörde BaFin hatte am Dienstagabend überraschend ungedeckte Leerverkäufe für bestimmte Finanzwerte, Staatsanleihen und Kreditausfallversicherungen (CDS) verboten.

Einige Börsianer begrüßten zwar die Bemühungen, hochspekulative Geschäfte einzudämmen. Zugleich äußerten sie aber die Ansicht, dass ein deutscher Alleingang nichts bringe. "Es herrscht Unsicherheit, was noch an Regulierung kommen kann, deshalb stellen sich die Investoren erst einmal an die Seitenlinie und machen Kasse", sagte Postbank-Aktienstratege Heinz-Gerd Sonnenschein.

BANKENAKTIEN AUF DEN VERKAUFSLISTEN

Einige Antworten blieben die Regulierer bislang schuldig. Schleierhaft war Börsianern etwa, wie das deutsche Verbot beispielsweise im grenzüberschreitenden und außerbörslichen Kreditderivate-Handel greifen soll, der hauptsächlich über London läuft. Bei Staatsanleihen seien ungedeckte Leerverkäufe ohnehin nicht sehr verbreitet, sagte ein Rentenhändler einer großen europäischen Bank. Die Anleger seien durch die Ankündigungen der Bundesregierung weiter verunsichert worden. Entsprechend gaben die Kurse gerade bei griechischen Staatsanleihen schon wieder nach, so dass sich die Risikoaufschläge wieder erhöhten. Die Kosten für Kreditausfallversicherungen in der Euro-Zone gingen allerdings zurück. Eine steigende Nachfrage gab es nach den als sicher geltenden Bundesanleihen. Der Bund-Future notierte 50 Ticks höher bei 127,35 Zählern.

Finanzwerte fielen europaweit hingegen in der Gunst der Anleger. Der europäische Branchenindex<.SX7P> rutschte um 2,9 Prozent ab. Vor allem spanische und italienische Finanzwerte mussten Federn lassen. Im Vergleich dazu hielten sich die Verluste bei den Aktien deutscher Banken noch in Grenzen: Die Papiere der Deutschen Bank fielen um 1,4 Prozent. Die Commerzbank- und Postbank-Aktien lagen sogar leicht im Plus.

Vor allem bei Dax-Titeln, die sich in den vergangenen Wochen sehr gut entwickelt haben, nahmen Anleger Gewinne mit. Dazu zählten exportorientierte Werte wie Daimler und BMW, die mit einem Minus von jeweils mehr als vier Prozent Dax-Schlusslichter waren.

(Reporter: Anika Lehmann und Kirsti Knolle; redigiert von Georg Merziger)

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