FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Wirtschaftsweise Claudia Buch hat die Verzögerung bei der Schaffung einer Bankenunion in der Eurozone kritisiert und die Politik zur Eile aufgerufen. 'Wir dürfen nicht zu viel Zeit ins Land streichen lassen, sonst kommt uns die nächste Krise zuvor', mahnt die neue Präsidentin des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der 'Börsen-Zeitung'. Die Politik müsse ihre Hausaufgaben machen.
Den Verweis auf notwendige langwierige Änderungen der europäischen Verträge lässt die Expertin im Sachverständigenrat für die deutsche Wirtschaft, der die Bundesregierung berät, nicht gelten. Die Notenbanken würden durch das zögerliche Handeln der Politik 'in eine gefährliche Situation gebracht'. Gerade wegen der Probleme im Bankensektor würden die geldpolitischen Impulse nicht mehr wirken.
'Die EZB wird auf Dauer nicht erfolgreich sein können, wenn wir den Bankensektor nicht grundlegend reformieren', so Buch. Das derzeit durch die Europäische Zentralbank (EZB) erreichte Gleichgewicht auf den Märkten hält die Ökonomin für 'überaus fragil'. 'Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, es könnte getestet werden.' Hintergrund: Die EZB hatte die Finanzmärkte Mitte 2012 mit dem Versprechen ruhig gestellt, notfalls unbegrenzt Staatsanleihen von Euro-Krisenländern aufzukaufen. Zuvor hatten sich die Euro-Politiker auf eine Bankenunion im Währungsraum geeinigt, damit sich marode Banken und hoch verschuldete Staaten nicht gegenseitig in den Abgrund reißen. Bislang hat allerdings nur die Bankenaufsicht konkrete Formen angenommen. Die EZB fordert darüber hinaus feste Regeln für Abwicklungen und Rekapitalisierungen von angeschlagenen Kreditinstituten sowie eine gemeinsame Einlagensicherung./hbr/rum
Den Verweis auf notwendige langwierige Änderungen der europäischen Verträge lässt die Expertin im Sachverständigenrat für die deutsche Wirtschaft, der die Bundesregierung berät, nicht gelten. Die Notenbanken würden durch das zögerliche Handeln der Politik 'in eine gefährliche Situation gebracht'. Gerade wegen der Probleme im Bankensektor würden die geldpolitischen Impulse nicht mehr wirken.
'Die EZB wird auf Dauer nicht erfolgreich sein können, wenn wir den Bankensektor nicht grundlegend reformieren', so Buch. Das derzeit durch die Europäische Zentralbank (EZB) erreichte Gleichgewicht auf den Märkten hält die Ökonomin für 'überaus fragil'. 'Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, es könnte getestet werden.' Hintergrund: Die EZB hatte die Finanzmärkte Mitte 2012 mit dem Versprechen ruhig gestellt, notfalls unbegrenzt Staatsanleihen von Euro-Krisenländern aufzukaufen. Zuvor hatten sich die Euro-Politiker auf eine Bankenunion im Währungsraum geeinigt, damit sich marode Banken und hoch verschuldete Staaten nicht gegenseitig in den Abgrund reißen. Bislang hat allerdings nur die Bankenaufsicht konkrete Formen angenommen. Die EZB fordert darüber hinaus feste Regeln für Abwicklungen und Rekapitalisierungen von angeschlagenen Kreditinstituten sowie eine gemeinsame Einlagensicherung./hbr/rum